Do. 30.01.2014

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

was wären, von heute aus gesehen, die zehn wichtigsten Ereignisse unseres Lebens? Welche Ereignisse wählen jüngere und ältere Menschen, Frauen oder Männer mit ganz unter-schiedlichen Lebensläufen aus? Welche Portraits dieser Menschen entstehen durch diese begrenzte Auswahl und welche Lücken bleiben? Der Schweizer Künstler Mats Staub, bereits mit seinem Projekt 21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden 2012 am Mousonturm zu Gast, startete sein neues Langzeitprojekt 2013 mit zwei ineinandergreifenden Formaten: Als webbasierte Sammlung aller Ereignisse und als Kunst-Plakat-Aktion. Eine auf Frankfurt und seine Bewohner ausgerichtete Fassung von Zehn wichtigste Ereignisse meines Lebens zeigt er nun im Mousonturm (Eröffnung Do. 6.2., 19:00 Uhr; Ausstellung bis Sa. 22.2., Eintritt frei) und bespielt parallel mit Plakaten den Frankfurt Stadtraum an ausgesuchten Orten mit atmosphärischen Portraits von Menschen, die zum phantasievollen Nachdenken über Werdegänge und Weichenstellungen anregen.

Auf der Website www.zehn-wichtigste- ereignisse-meines-lebens.net, die man übrigens nicht so schnell wieder verlässt, wenn man einmal zu lesen begonnen hat, entsteht über einen längeren Zeitraum ein kuratiertes, stets wachsendes, verdichtetes und jederzeit zugängliches Archiv der Alltagsgeschichte und Erinnerung.

Mats Staub ist 1972 in Bern geboren, lebt und arbeitet in Basel und Zürich sowie an den Ent-stehungsorten seiner Langzeitprojekte. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Journa-listik und Religionswissenschaft in Bern, Fribourg und Berlin arbeitete er als Journalist für verschiedene Publikationen und als Dramaturg am Theater Neumarkt in Zürich. Seit 2004 entwickelt Mats Staub Kunstprojekte im Spannungsfeld zwischen Theater und Ausstellung, Journalismus und Wissenschaft.