Di. 12.01.2016

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Hits des singenden Dachdeckermeisters Ernst Neger versetzten die Fastnachtsgesellschaften im Nachkriegs-Deutschland bundesweit in Ekstase. Trunken feierte man im kollektiven Schunkeln die Wiederauferstehung der Nation aus dem Geist des Schlagers. Darin verbirgt sich eine unwiderstehliche Herausforderung zum totalen Liederabend über Musik und Affekt, Schönheit und Scham, die Oliver Augst, Künstler im experimentellen Grenzbereich von Musik, Hörspiel, Literatur und Entertainment, Brezel Göring, Frontmann von Stereo Total, John Birke und das marburg- jazzorchestra*, in dem vom Mousonturm koproduzierten Abend Der Ernst Neger Komplex (Uraufführung 5.2./6.2., 20 Uhr) couragiert annehmen und einen unvergleichlichen Abend aus Musik- und Textcollage, Live-Hörspiel und Konzert schaffen.
Der Ernst Neger Komplex setzt die Reihe Archiv Deutschland fort, an der textXTND seit einigen Jahren arbeitet. Nach Stadt der 1000 Feuer (Mousonturm-Koproduktion hr, swr, 2013), und Alle Toten 1914 (Deutschlandradio Kultur, rbb, hr2 und Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, 2014) befasst sich Der Ernst Neger Komplex mit der Einsamkeit des Entertainers.
Schorsch Kamerun, Regisseur  und Gründungsmitglied der Goldenen Zitronen zieht mit Fabian Hinrichs, dem begnadeten Schauspieler vieler Pollesch-Stücke und fränkischen TV-Tatort-Kommissar Voss, kluger Musik und Systemkritik gegen den Raubtierkapitalimus unserer Tage ins Feld. Radikal assoziativ befragt das Gespann in seinem vom Mousonturm koproduzierten  Abend mit dem enigmatischen Titel Ich habe um Hilfe gerufen. Es kamen Tierschreie zurück (12./13.2., 19.30 Uhr, Frankfurt LAB) Sein und Nichtsein in der Gegenwart und die Optionen, dem alles verwertenden Strudel zu entkommen. Mit von der Partie sind der als PC Nackt performende Musiker Patrick Christensen, bekannt für die elektronischen Klänge zu mancher Sebastian Hartmann Inszenierung, und die Tänzerinnen der Skvo’s Dance Company aus Minsk.
Der Frankfurter Choreograf und Tänzer Antony Rizzi, mit seinen Stücken am Mousonturm und darüber hinaus bekannt, versteht Tanz, Sex und Religion als Grundbedürfnisse, die ihn wie ein starker Motor und Rhythmus am Leben halten. Mit seinem internationalen Performer-Ensemble und der ihm eigenen, unvergleichlichen Bühnenpräsenz, feiert er in der neuen vom Mousonturm koproduzierten Tanzperformance Same Old Set Different Show (Uraufführung 18.2. – 20.2., 20 Uhr, 21.2., 18 Uhr) die lebendige Dynamik der Wiederkehr und des erneuten Durchlebens von Geschichten, Themen, und Lebens-Phasen.

Konzerte und Lesungen
Ihre Live-Shows sind rar, jetzt kommen The Residents, die Band mit ewigem Kultstatus, mit Shadowland (1.2., 21 Uhr) in den Mousonturm. „Obsession, insanity and the coming Apocalypse have never sounded better”, versprechen die Dauermaskierten, die in 40 Bühnenjahren nicht nur das Musikvideo und die häufig zitierten und plagiierten Eyeballs erfunden haben, sondern auch Trance, Punk und Industrial revolutionierten. Selbst das MoMA in New York führt einige ihrer legendären Videos in seiner ständigen Sammlung. Shadowland gilt als eine der besten Residents-Shows.

Mit ihrem Debutalbum Dilation verbinden Grandbrothers (7.2., 20 Uhr), Erol Sarp und Lukas Vogel, klassische Klavierkompositionen mit elektronischer Klangästhetik zu Soundscapes, die in Struktur und Rhythmik sowohl an zeitgenössische Clubmusik wie auch an Komponisten wie Steve Reich oder Ryuichi Sakamoto erinnern. Dabei generieren die Grandbrothers alle Klänge ausschließlich mit einem präparierten Konzertflügel: klassisch und innovativ, expressiv und emotional, dabei immer mit einem Bein auf den Tanzflächen der Clubs.

Nach acht Jahren meldet sich Funny van Dannen, Mitbegründer der Lassie-Singers, mit neuen Geschichten An der Grenze zur Realität (23.2., 20 Uhr) wieder schreibend zu Wort. Mit lakonisch-schrägen, mal versteckt philosophischen Kurzgeschichten, über einen Hund, der einer alten Frau einen Heiratsantrag macht, drei Karpfen, die schon im Oktober Weihnachten feiern wollen, einem süßen Zombie, der niemandem etwas zu Leide tun kann, kehrt er zu seinen literarischen Anfängen zurück. Skurril geht es in diesen erzählerischen Assoziationsketten zu, komisch, aber auch traurig „das Komische ist oft nur der Anfang“ resümiert der Autor.

Katrin Bauerfeind, Journalistin, Moderatorin, wurde schon für ihre Sendung Ehrensenf mit mehreren Grimme-Online-Awards ausgezeichnet, woraufhin sie Harald Schmidt in Teilzeit in seine Show holte. Als Buchautorin rangierte Bauernfeind dann auch bereits mit ihrem Erstling Mir fehlt ein Tag zwischen Montag und Sonntag in den Top Ten der Bestsellerlisten. In ihrem neuen Buch Hinten sind Rezepte drin (25.2., 20 Uhr) erzählt sie humorvoll und mit Biss Geschichten über Playmobilfrisuren, schlechten Sex, gute Freunde und Frauen im Allgemeinen. Hoffnungen, die der Titel wecken könnte, werden natürlich enttäuscht.

Weitere Informationen und Fotos zum Download finden Sie auf www.mousonturm.de.

Wir freuen uns auf Ihre Akkreditierungen, mit herzlichen Grüßen,

Künstlerhaus Mousonturm
Gabriele Müller (Leitung PRÖ)        gabriele.mueller@mousonturm.de
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Julia Kretschmer (Online Kommunikation) julia.kretschmer@mousonturm.de
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