Angélica Liddell
(Madrid/Gent)
Primera carta de San Pablo a los Corintios. Cantata BWV 4, Christ lag in Todesbanden. Oh, Charles!
Mousonturm Saal
Theater
- 16.04.2015, 20.00 Uhr€ 19,- / erm. € 9,-, Primera carta de San Pablo a los Corintios ..., 19:30 Uhr Einführung im Foyer
- 18.04.2015, 20.00 Uhr€ 19,- / erm. € 9,-
Glaube Hoffnung Liebe geben sich ihr saisonales Stelldichein (aber die Liebe ist die Größte unter den Dreien), und Angelica Liddell hat noch einige Nachfragen an Gott. Stimmt es, dass wir nicht alle sterben? Dass nur die sterben, die geliebt haben? Und dass nur die Gestorbenen auferstehen und unsterblich werden? Ist der Hass eine Form von Liebe? Kommt die Liebe aus mir oder zu mir? Können zwei, die nicht geliebt werden, sich auch gegenseitig nicht lieben? Ist Lieben Pflicht, Gebot, eine Aufgabe also, deren Erfüllung große Anstrengung erfordert? Die einzigartige spanische Autorin und Performerin Angélica Liddell hat in den vergangenen Jahren mit ihren intensiven Soli und Gruppenarbeiten die Spitze des europäischen Theaterolymps erklommen, die Wiener Festwochen, die Berliner Festspiele oder das Festival d’Avignon produzierten ihre Arbeiten wiederholt; die ersten beiden Teile ihrer „Auferstehungs-Trilogie“ liefen zuletzt je einen Monat lang ausverkauft im riesigen Pariser Théâtre de l’Odéon. Der Mousonturm koproduziert nun ihre allerneuste Arbeit, den Abschluss der Trilogie, und zeigt sie als Erstaufführung im deutschsprachigen Raum. Liddells Sicht auf die Welt ist radikal persönlich, doch durch ihre schonungslose Emotionalität wird sie allgemeingültig. Ihre Wut ist heilig zeitgenössisch, ihre Negativität dialektisch. Ihre Position ist extrem, ihre Ästhetik verstörend zart, kitschig, schmerzhaft. Doch ihre Rituale des Zorns sind nur scheinbar selbstzerstörerisch: auch uns hält sie den Zerrspiegel stückweiser Selbsterkenntnis vor das Angesicht.
In Spanisch mit deutschen Übertiteln
Mousonturm Koproduktion * Mit: Angélica Liddell, Sindo Puche, Victoria Aimé, Daria Bendel, Anna Fein, Hannah Bohr, Hannah Maneck, Daniela Marcozzi, Sonia Noya , Inés Recher * Text, Regie, Bühnenbild, Kostüme: Angélica Liddell * Lichtdesign: Carlos Marquerie * Ton: Antonio Navarro * Lichttechnik: Octavio Gómez * Technische Leitung: Marc Bartoló * Regieassistenz: Julio Provencio * Produktionsleitung und Logistik: Mamen Adeva * Produktionsmanager: Gumersindo Puche * Leitende Produktion: Iaquinandi, S.L. * Übersetzung: Monika Kalitzke * Untertitel: Victoria Aime * Make Up & Hairdresser: Eveline Boeckx * Blutabnahme: Jessica Richards * Vorhänge: ShowTex * Gemäldedruck: Big Image Systems * Taxidermie: Taxidermia Fer Fauna * Koproduktion: Künstlerhaus Mousonturm, Théâtre Vidy-Lausanne, Odéon-Théâtre de l’Europe, Festival d’Automne à Paris, 68° Ciclo di Spettacoli Classici al Teatro Olimpico di Vicenza. – Comune di Vicenza – Fondazione Teatro Comunale Città di Vicenza, La Bâtie-Festival de Genève, Theater Chur, Bonlieu Scène nationale Annecy * unterstützt von der Stadt Madrid und dem Ministerium für Bildung, kultur und Sport – INAEM.
Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
Biografie
Angélica Liddell
Angélica Liddell zählt als Autorin, Regisseurin und Performance-Künstlerin zu den prägendsten und wichtigsten Figuren des spanischen Performance-Theaters. 1993 gründete sie das Atra Bilis Teatro, an dem sie bereits über fünfundzwanzig ihrer Werke zur Uraufführung gebracht hat. Unter den zahlreichen Auszeichnungen waren 2003 der Casa de América Award for Innovative Drama für ihr Stück Nubila Wahlheim; 2004 der SGAE Theatre Award für Mi relación con la comida; 2005 der Premio Ojo Crítico Segundo Milenio Award als Anerkennung für ihr Gesamtwerk; 2007 der Notodo del Público Award für die beste Aufführung für ihr Stück Perro muerto en tintorería: los fuertes. Das Stück El año de Ricardo gewann 2008 den Valle Inclán-Preis. Außerdem wurde Liddell 2011 mit dem Sebastiá-Gasch-Preis ausgezeichnet. Ihre jüngsten Werke, El año de Ricardo, La casa de la fuerza, Maldito sea el hombre que confía en el hombre und Todo el cielo sobre la tierra (El síndrome de Wendy), Qué haré yo con esta espada, The Scarlet Letter und Liebestod wurden beim Festival d’Avignon, den Wiener Festwochen oder dem Théâtre de l’Odéon in Paris uraufgeführt. 2012 erhielt sie für La casa de la fuerza den Nationalen Preis für Theaterliteratur, verliehen vom spanischen Kulturministerium, 2013 den Silbernen Löwen der Biennale di Venezia. 2017 wurde Angélica Liddell vom französischen Kulturministerium mit dem Orden Chevalier des Arts et Lettres ausgezeichnet.