- 31.10.2018, 20 Uhr€ 19 / erm. € 9 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder, Vermittlungsmaschine im Anschluss
- 01.11.2018, 20 Uhr€ 19 / erm. € 9 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder
Eines Nachts im April 2012 vor einem Schwulenclub im belgischen Lüttich steigt Ihsane Jarfi zu einer Gruppe junger Männer ins Auto. Er wird über Stunden halbtot geprügelt und zum Sterben nackt an einem Waldrand liegengelassen; erst zwei Wochen später entdeckt ein Spaziergänger seine Leiche. Das brutale Verbrechen versetzt die ganze Stadt in Aufruhr. Der vielfach preisgekrönte Schweizer Regisseur Milo Rau rekonstruiert den Fall und das soziale Umfeld von Tätern und Opfer in einem beindruckend vielschichtigen Theaterabend mit vier Schauspielern, einer Hundesitterin und einem Lagerarbeiter aus Lüttich. Die Stadt selbst samt dem Niedergang ihrer Metallindustrie nimmt er dabei ebenso in den Fokus, wie er – zum Auftakt der von ihm initiierten Serie „Geschichte(n) des Theaters“ – die Darstellbarkeit von Gewalt auf der Bühne hinterfragt und unser zwiespältiges Verhältnis dazu als Zuschauer.
Ab 16 Jahren!
Dauer: 100 Min.
Sprache: Flämisch und Französisch mit deutschen Übertiteln
Mousonturm-Koproduktion
Konzept & Regie: Milo Rau
Mit: Tom Adjibi, Suzy Cocco, Sara De Bosschere, Sébastien Foucault, Fabian Leenders, Johan Leysen
„Die Wiederholung“ ist eine PRODUKTION des International Institute of Political Murder (IIPM), Création Studio Théâtre National Wallonie-Bruxelles, GEFÖRDERT durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin, Pro Helvetia, Ernst Göhner Stiftung und Kulturförderung Kanton St.Gallen, IN KOPRODUKTION mit Kunstenfestivalde- sarts, NTGent, Théâtre Vidy-Lausanne, Théâtre Nanterre-Amandiers, Tandem Scène Nationale Arras Douai, Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, Théâtre de Liège, Münchner Kammerspiele, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt a. M., Theater Chur, Gessnerallee Zürich, Romaeuropa Festival. MIT DER UNTERSTÜTZUNG von ESACT Liège.
Biografie
Milo Rau/IIPM
Kritiker bezeichnen Milo Rau als den „einflussreichsten“ (Die Zeit), „meistausgezeichneten“ (Le Soir), „interessantesten“ (De Standaard) oder „ambitioniertesten“ (The Guardian) Künstler unserer Zeit: Der Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau (*1977), künstlerischer Leiter des NTGent ab der Saison 2018/19. Rau studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Berlin und Zürich u.a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov. Seit 2002 veröffentlichte er über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen. Seine Produktionen waren bei allen großen internationalen Festivals zu sehen, darunter das Berliner Theatertreffen, das Festival d’Avignon, die Biennale Venedig, die Wiener Festwochen und das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts und tourten bereits durch über 30 Länder weltweit. Rau hat viele Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Peter-Weiss-Preis 2017, den 3sat-Preis 2017, die Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik 2017 und 2016 als jüngster Künstler nach Frank Castorf und Pina Bausch den renommierten ITI-Preis des Welttheatertages. 2017 wurde Milo Rau bei der Kritikerumfrage der Deutschen Bühne zum „Schauspielregisseur des Jahres“ gewählt. Rau ist auch Fernsehkritiker, Dozent und ein überaus produktiver Schriftsteller.