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Diversity Arts Culture + Mathias Rodatz

Mousonturm

Damit sich die Vielfalt der Berliner Stadtgesellschaft stärker im Kulturbetrieb widerspiegelt, hat die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa eine Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung eingerichtet: Das Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung – Diversity Arts Culture wurde im April 2017 mit dem Ziel gegründet, einen diversitätsorientierten Strukturwandel im Berliner Kulturbetrieb anzuregen und zu fördern. Die Gründung von Diversity Arts Culture ist der Initiative verschiedener Akteur*innen aus dem Kulturbetrieb zu verdanken. In den letzten Dekaden haben Aktivist*innen und Kulturschaffende mit kritischen Interventionen, den Weg zu einer kulturpolitischen Initiative für eine nachhaltige diskriminierungskritische Entwicklung des Kulturbereichs geebnet. Diversity Arts Culture berät Kulturinstitutionen zu Diversitätsfragen, entwickelt Qualifizierungsangebote für Kulturschaffende zu Diversitätsthemen und stärkt Künstler*innen und Kulturschaffende, die im Kulturbetrieb Ausschlüsse erfahren. Außerdem berät das Projektbüro die Kulturverwaltung in ihrer diversitätsorientierten Ausrichtung und erhebt Gleichstellungsdaten für den Berliner Kulturbetrieb.

Im Rahmen von im*possible bodies #2 Versuch einer Dekonstruktion werden Diversity Arts Culture einen Einblick in ihre Arbeit gewähren und darüber sprechen, was die Gelingensbedingungen für eine erfolgreichen Strukturwandel sein können, die von den Bedürfnissen derjenigen ausgehen, die von Ausschlüssen betroffen sind.

Mathias Rodatz arbeitet zu Geographien der Ungleichheit. Er interessiert sich für das Spannungsfeld zwischen (räumlichen) Prozessen der Marginalisierung und sozialen, kulturellen oder politischen (Gegen-)Bewegungen, die aus ihnen hervorgehen. Dabei fragt er insbesondere nach der Rolle von Wissen und Praktiken des Staates. Zu seinen Themen gehören Migration, Bürgerschaft und Rassismus in der neoliberalen Stadt sowie Nationalismus und Zugehörigkeit in der postmigrantischen Gesellschaft. Er ist Mitbegründer und Redakteur von movements. Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung. Seit 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Humangeographie der Universität Frankfurt beschäftigt.

Der Input zeigt am Beispiel der Stadt Frankfurt am Main, wie aktuelle städtische Vielfaltspolitiken eine andere, gleichberechtigte Stadt versprechen – und unter neoliberalen Umständen doch ins Leere laufen. Mathias Rodatz theoretisiert sie als Politiken transnationaler Stadtbürgerschaft, deren Potenzial zu einer tatsächlichen Herausforderung des Staatsrassismus in der Stadt es noch zu realisieren gilt.