- 06.06.2014, 20.00 Uhr€ 12 / erm. € 6
Statt den Tanz erst wenige Tage vor der Premiere in den Bühnenraum zu übertragen, wo er sich des Bühnenbilds, Lichts, Tons und Videos bedient, fordern Swoosh Lieu mit 6 Inputs, 60 Dimmerplätzen, 1 Weitwinkelobjektiv und 33 Umlenkrollen zum Tanz auf. Die Bühne choreografiert. 4 Bühnenarbeiterinnen tanzen. Everything but Solo. Nach der vieldiskutierten Teilnahme von Swoosh Lieu an der Tanzplattform Deutschland 2014 steht nun die erste Arbeit des Performance- und Medienkunstkollektivs, die in Zusammenarbeit mit 4 Tänzerinnen entstanden ist, auf dem Programm.
Konzept: Swoosh Lieu (Johanna Castell, Katharina Kellermann, Juliane Kremberg, Rosa Wernecke) * Mit Jungyun Bae, Rose Beermann, Wiebke Dröge, Ekaterine Giorgadze * * Ermöglicht durch das Tanzlabor_21 / Tanzbasis Frankfurt_Rhein_Main.
Biografie
Swoosh Lieu
SWOOSH LIEU (Johanna Castell, Katharina Pelosi und Rosa Wernecke) wurde 2009 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen gegründet und arbeitet seitdem kontinuierlich in unterschiedlichen Konstellationen und Kooperationen.
Das queerfeministische Kollektiv schafft temporäre Räume und Bilder in Echtzeit und thematisiert gleichzeitig ihre Herstellung. Durch diese Form der performativen Praxis öffnen sie den Raum des Theaters für gesellschaftspolitische Analogien, die aber stets mit seinen Mitteln verhandelt und erfahrbar gemacht werden. Die Maschinistinnen arbeiten gleichberechtigt und komponieren hierarchiefrei abseits von männlich konnotiertem Schöpfertum. Sie schreddern die Fricklergesten des männlichen Techniknerds und schrauben an basisdemokratischen Arbeitsmethoden als kontinuierliche Überprüfung der eigenen Expertise innerhalb einer Situation des Solidarischen und Gemeinschaftlichen.
Ihre Performances waren bei der Tanzplattform, beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, und auf den Festival Impulse und Politik im Freien Theater zu sehen. Die Projekte „Who Cares?!“ (2018) und „Who Moves?!“ (2019) wurden in Zusammenarbeit mit NDR als Hörspiele produziert, „Who Cares?!“ war 2018 für den Juliane Bartel Medienpreis nominiert.
2018 waren Swoosh Lieu Residentinnen an der Villa Kamogawa / Goethe Institut Kyoto / Japan und haben dort mit der Arbeit an ihrem Projekt „A Feminist Guide to Nerdom“ begonnen, das international Medienkünstlerinnen porträtiert und vernetzt. 2020 setzen sie die Arbeit im Rahmen einer Residenz an der Kulturakademie Tarabya / Goethe Institut Istanbul / Türkei fort.
www.swooshlieu.com
http://www.feminist-nerdom.org
Am Mousonturm war zu sehen: