Akira Takayama
(Tokio)
Frankfurt, Mainz, Darmstadt, Offenbach, Hanau evakuieren
Rhein-Main-Gebiet
Erster Flucht- und Rettungsplan für die Rhein-Main-Region
- 12.09.2014, www.evakuieren.de
- 13.09.2014, www.evakuieren.de
- 14.09.2014, www.evakuieren.de
- 15.09.2014, www.evakuieren.de
- 16.09.2014, www.evakuieren.de
- 17.09.2014, www.evakuieren.de
- 18.09.2014, www.evakuieren.de
- 19.09.2014, www.evakuieren.de
- 20.09.2014, www.evakuieren.de
- 21.09.2014, www.evakuieren.de
- 22.09.2014, www.evakuieren.de
- 23.09.2014, www.evakuieren.de
- 24.09.2014, www.evakuieren.de
- 25.09.2014, www.evakuieren.de
- 26.09.2014, www.evakuieren.de
- 27.09.2014, www.evakuieren.de
- 28.09.2014, www.evakuieren.de
- 29.09.2014, www.evakuieren.de
- 30.09.2014, www.evakuieren.de
- 03.10.2014, www.evakuieren.de
- 01.10.2014, www.evakuieren.de
- 02.10.2014, www.evakuieren.de
- 04.10.2014, www.evakuieren.de
- 05.10.2014, www.evakuieren.de
www.evakuieren.de
so lautet zwischen dem 12. September und 5. Oktober die neue Adresse des Mousonturms. Nur die Website schafft den Zugang zum Projekt. Über 30 S- und Straßenbahnstationen zwischen Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Hanau werden dabei zu Start- und Ausgangspunkten für Kunstaktionen, Inszenierungen und Vorzufindendes, geheime Versammlungen und performative Spurensuchen.
www.evakuieren.de
begrüßt jeden Besucher und ermittelt in wenigen gezielten Fragen den Grad an individueller Alltagsverdrossenheit und urbaner Identitätsmüdigkeit. Vor allem jedoch leistet das Programm sofortige Fluchthilfe und schlägt jedem Besucher eine konkrete S- oder Straßenbahn-Station als Ausgangspunkt für eine individuelle Evakuierungstour vor. Konkrete Hinweise zu jeder Route geben eigens gestaltete Karten udn Skizzen, die aufs Smartphone geladen oder vor dem Start ausgedruckt werden können.
Was einem am Ende eines jeden Weges erwartet, lässt sich online nur erahnen…
Konkrete Hinweise zu jeder Evakuierungsroute geben eigens gestaltet Karten und Skizzen, die auf das eigene Smartphone geladen oder vor dem Start ausgedruckt werden können. Sie locken auf ungewöhnliche Pfade, leiten zu unbekannten Rückzugsorten, verführen zu uner-warteten Begegnungen mit sonst Unsichtbarem und verwandeln noch vor dem Aufspüren der eigentlichen Ziele die vertrauteste Umgebung in urbane Rätsel. Die jeweils zu erwartenden Ereignisse am Ende eines Weges lassen sich online nur erahnen.
Alternativ bietet www.evakuieren.de eine Übersicht über sämtliche Bahnhöfe und Haltestellen, die im Rahmen des Projekts als Ausgangsstationen dienen. Zudem deutet die Webseite für jeden Ort an, welche Herausforderung seine Erkundung darstellt und liefert wichtige Basisinformationen wie besondere Öffnungszeiten oder eventuell vor Ort anfallende Kosten. Zumeist bedarf es statt der theaterüblichen Eintrittskarte lediglich eines gültigen RMV-Tickets.
Begleitend zum Projekt ist der blog.evakuieren.de seit mehreren Wochen aktiv. Neben Einblicke in die Erarbeitungsprozesse bietet er als interaktive Plattform die aktuellsten Hinweise auf besondere Events und die Möglichkeit, sich über das Projekt auszutauschen.
(c) Annette Gloser
Biografie
Akira Takayama
Takayama (geboren 1969) gründete Port B 2002. Gemeinsam mit dem Kollektiv entwickelt er Projekte, die den bestehenden Rahmen des Theaters aufbrechen und sich kollaborativ mit anderen Medien vernetzen. Er arbeitet an der zeitgenössischen Form einer so genannten „Architektur des Theaters“, bei der er die Praxis des Theaters und des Publikums in die Gesellschaft und den städtischen Raum hinein erweitert. Takayamas zuschauerzentrierte Arbeiten sind der Versuch, ein Theater zu erfinden, das über den physischen Theaterraum hinausgeht, und sich als neue Plattform mit verändertem Funktionsrahmen in der Gesellschaft etabliert. In den letzten Jahren entwickelte er Arbeiten in diversen Genres, unter anderem Tourismus, Stadtplanung, Kunst, Literatur, Mode und Massenmedien. Dabei nutzt er Ideen des Theaters, um neue Potentiale in einem breiten Spektrum von Medien und Disziplinen zu erschließen.
Seine ersten Theaterarbeiten inszenierte Akira Takayama als Bühnenregisseur und brachte unter anderem mehrere Werke von Elfriede Jelinek zur japanischen Erstaufführung. Die von ihm zusammen mit dem Kollektiv PortB entwickelten Projekte entstehen zumeist in engen Kooperationen mit renommierten Kulturinstitutionen weltweit, wie zuletzt 2018 das großformatige partizipative Projekt „Our Songs“ für die Biennale of Sydney oder das fortlaufende Rechercheprojekt „Heterotopia“ für das Onassis Cultural Centre in Athen und die Sharjah Biennial in Beirut.
2014 entwickelten Akira Takayama / Port B zusammen mit dem Mousonturm das Projekt „EVAKUIEREN“, in dem über 30 S- und U-Bahn- Stationen in der gesamten Rhein-Main Region zu Startpunkten für individuelle Erkundungstouren zu verschiedenen gesellschaftlichen Communities und theatralen Ready-Mades wurden. www.evakuieren.de
2017 realisierte Takayama, ebenfalls in enger Kooperation mit dem Mousonturm langfristig entwickelt und produziert, seine Vision einer „McDonald’s Radio University“: Menschen, die erst kurz zuvor als Geflüchtete nach Deutschland gekommen waren, gestalteten dabei als „Professor*innen“ das mehrwöchige und umfangreiche Vorlesungsprogramm des Projekts auf Grundlage ihrer unterschiedlichsten Bildungshintergründe, Lebens- und Arbeitserfahrungen. www.mru.global
2019 brachte Takyama dann mit „WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von Nürnberg“ bekanntesten Opern von Richard Wagner auf die Bühne des Mousonturm: „Die Meistersinger von Nürnberg“. Auf den Fundamenten der fiktiven Erzählung von Wagners Oper und ihren historischen Bezügen – einem Wettbewerb zwischen Sängern zur Zeit der Reformation – gründet Takayama eine School of Hip-Hop.
Akira Takayama ist seit 2014 assoziierter Künstler des Mousonturms.