Ayla Pierrot Arendt
(Frankfurt)
Die Interessen eines Anderen
Mousonturm Studio 1
Hessische Theaterakademie/Performance/Video/Theater
- 23.10.2015, 19.00 Uhr€ 12,- / erm. € 6,-
- 23.10.2015, 21.00 Uhr€ 12,- / erm. € 6,-
- 24.10.2015, 19.00 Uhr€ 12,- / erm. € 6,-
- 24.10.2015, 21.00 Uhr€ 12,- / erm. € 6,-
Ayla Pierrot Arendt ist Grenzgängerin. Sie studierte bildende Kunst, mit einer Vorliebe für großformatige Malerei, arbeitet als Videokünstlerin und schließt nun ihr Studium in Choreografie und Performance ab. In ihrer aktuellen Produktion schlägt sie ein neues Zeit-Genre vor, Videochoreografie, mit dem sie die Prinzipien des Theaters und der Videokunst auf den Kopf stellt, in entscheidender konzeptuell-künstlerischer Zusammenarbeit aller Teammitglieder.
In DIE INTERESSEN EINES ANDEREN überlagern sich verschiedene Zeiträume: eine Reise und die Erinnerung an sie, sowie die Dauer einer Live-Performance, in der die Membran zwischen vergangenen Körpern und Ideen, und deren Container– dem Videobild, bespielbar wird. In enger Zusammenarbeit von Sound und Bild wird die Projektion selbst zur Vermittlerin. Sie reflektiert die undurchsichtige Überschreibungsmethode von Aufzeichnung und Schnitt und beschreibt eine neue Körperlichkeit von Zeit, in der sich Unsichtbare und Untote zu einem weiteren Teilnehmer überlagern: dem Inter-Esse, in welchen wir die eingefangenen Daten verhandeln, um in die Zukunft zu projizieren. Im Theater geht es um das ‚Live‘, im Video ums Überleben.“
Regie, Choreografie, Schnitt: Ayla Pierrot Arendt * Soundkonzeption, Komposition: Filip Caranica * Raumkonzept: Johanna Herschel * Kamera: Mathias Windelberg * Performance, Archiv: Merel Roozen * Performance, Quelle: Simon Speiser * Performance, Beine: Oksana Griaznova * Technischer Support: Alexander Buers * Produktionsassistenz: Melinda Matern * Gefördert von der Hessischen Theaterakademie (HTA)
Biografie
Ayla Pierrot Arendt
Die Künstlerin und Regisseurin Ayla Pierrot Arendt (*1987) studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und im Master Choreografie und Performance an der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Arendts interdisziplinäre Choreografien verbinden Videokunst mit Live-Performance und Soundkomposition. Daraus entstehen Bühnensituationen an der Schnittstelle von Happening und interaktiver Installation. Ihre Inszenierung „Die Interessen eines Anderen“ (2015), die 8-stündige multimediale Performance „Routine – a real time documentation“ (2017), sowie die Videochoreografie „Harmless Being“ (2018) wurden am Künstler*innenhaus Mousonturm uraufgeführt. Mittels verschiedener Kunstfiguren übersetzt Arendt Gesten der Widerständigkeit und sozialpolitisches Engagement in performative Interventionen im öffentlichen Raum. Zur Bundeskanzler*innenwahl 2021 übernahm die Künstlerin performativ die Rolle der “freiwilligen Bundeskanzler*in” bei den “Bevölkerungsversammlungen” des Mousonturms und hält seitdem regelmäßige Ansprachen. Mit ihrer feministischen Revision von Platons POLITEIA überdenken Arendt und ihr Team gesellschaftliche Ideale und Werte in dialogischer Auseinandersetzung. Die Überlegungen resultieren in einem Zusammenspiel aus Videokunst und Live-Musik.