>
<
Das Foto zeigt eine gelb-orange ausgekleidete Bühne. Dort steht eine Frau in dunkelblauer Bekleidung vor einem Stier.
(c) Christophe Raynaud de Lage

„Es ist die Geschichte meiner Wurzeln, meiner Tiefen.” – Angélica Liddell

Für den legendären Torero Juan Belmonte war Stierkampf eine spirituelle, rituelle Übung. Auf­recht und fast bewegungslos kämpfte er ge­fährlich nahe am Stierkörper. An Lungenkrebs erkrankt, nahm sich Belmonte als größter Matador seiner Zeit 1962 das Leben. Die spani­sche Autorin, Regisseurin und Performance­künstlerin Angelica Liddell vereint in ihrem neu­en Werk „Liebestod” Belmontes Suche nach tragischer Schönheit und Heiligkeit mit Richard Wagners Vollendung der Liebe im Tod, wie er sie in „Tristan und Isolde” zum Ausdruck brach­te. Sie beschwört die Figuren des Stiers und des Stierkämpfers herauf und spiegelt sich in beiden wider. Sie ist gleichzeitig Liebende und Geliebte, konfrontiert sich mit den eigenen Abgründen, ihrer rasenden Leidenschaft und Todessehnsucht, beleidigt ihr Publikum und die zeitgenössische Kulturschickeria, die ihren Bezug zum Mythos und zur Transzendenz verloren hat. Inmitten einer Bühnenwelt, die einer spanischen Stier­kampfarena gleicht, schreit, stottert, flüstert und singt Liddell ihre Texte über Liebe und Tod wie in einem finalen Beschwörungsritus, der sie zu den Ursprüngen ihres Theaters führt.

Dauer: ca. 120 Min.
Sprache: Spanisch
MT-Koproduktion
Triggerwarnung: Die Vorstellung enthält explizite Darstellungen autoaggressiver Gewalt.