- 08.11.2013, 21.00 Uhr
- 09.11.2013, 21.00 Uhr
Macho Dancing ist auf den Philippinen eine äußerst beliebte Form des Night Club Entertainments. Junge Männer tanzen ihre heißen Shows vor männlicher wie weiblicher zahlungswilliger Kundschaft. Die zeitgenössische Tänzerin, Choreografin und Pole Dancerin Eisa Jocson stammt von den Philippinen. Für ihr Solo hat sie sich das Posen- und Bewegungsrepertoire der Macho Dancer angeeignet und versetzt damit sich und die Gender- und Statuskategorien ihrer Zuschauer mächtig in Bewegung. Im Zentrum der Inszenierung steht das soziale und sexuelle Selbstverständnis einer Frau, die sich betont männlich bewegt und dabei als sexualisiertes Objekt Schwäche, Verletzlichkeit und ökonomische Abhängigkeit zum Thema macht. In ihrer Performance gelingt es ihr, ein drittes Geschlecht zu evozieren und flirrende Ungewissheit zu erzeugen.
Konzept, Choreografie und Performance: Eisa Jocson * Lichtdesign: Jan Maertens * Musikalische Komposition: Lina Lapelyte * Coach: Rasa Alksnyte * Koproduktion: Workspacebrussels, Beursschouwburg Residency * Residency und Unterstützung von Workspacebrussels, Beursschouwburg, Wpzimmer.
Biografie
Eisa Jocson
Eisa Jocson ist Choreografin und Tänzerin mit einem Lebensmittelpunkt in La Union (Philippinen). Sie ist ausgebildete bildende Künstlerin und machte erste Tanzerfahrungen im Ballett und Pole Dance. Mit ihren Arbeiten enthüllt sie die Körperpolitik in der Dienstleistungs- und Unterhaltungsindustrie aus der einzigartigen sozioökonomischen Perspektive der Philippinen. Sie untersucht, wie sich der Körper bewegt und unter welchen Bedingungen er sich bewegt – sei es soziale Mobilität oder Bewegung aus den Philippinen durch Migration. In all ihren Kreationen – von Pole Dance über Macho Dance und Hostess-Arbeit bis hin zu ihren Studien der Disney-Prinzessinnen, Superwoman und Zoo-Tieren – ist das Kapital die treibende Kraft der Bewegung, die den in die Pflicht genommenen Körper in räumliche Geografien drängt. Jocson hat eine enge Arbeitsbeziehung mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm. Der Mousonturm hat zahlreiche ihrer Arbeiten koproduziert bzw. produziert. Mit vielen von ihnen war sie zahlreichen großen Festivals zu sehen und gastiert regelmäßig an Theatern in der ganzen Welt; mit dem Solo-Triptychon: Death of the Pole Dancer (2011), Macho Dancer (2013) und Host (2015) sowie mit der HAPPYLAND-Serie: Princess (2017), Your Highness (2017), Manila Zoo (2021). The Filipino Superwoman Band (2019), eine Arbeit über die affektive Arbeit von philippinischen Musiker*innen in Übersee, wurde von der Sharjah Biennale in Auftrag gegeben. Sie ist Preisträgerin des 2018 Cultural Centre of the Philippines 13 Artists Award, Gewinnerin des Hugo Boss Asia Art Award in 2019 und erhielt den 2021 SeMa-HANA Award für das Werk TFSB2020: Superwoman, Empire Of Care auf der Seoul MediaCity Biennale.