Fabrice Mazliah
(Frankfurt)
Manufactured Series Duet #4: sonâmesonhameçon
Location: Frankfurt LAB (Gallus)
Tanz
- 29.01.2020, 21.30 Uhr€ 12 / erm. € 6 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder, Uraufführung, -> Achtung neue Uhrzeit: 21.30 Uhr
- 30.01.2020, 19.30 Uhr€ 12 / erm. € 6 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder, Gespräch im Anschluss
- 31.01.2020, 19.30 Uhr€ 12 / erm. € 6 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder
In seiner „Manufactured Series“ schafft Fabrice Mazliah zehn Duette mit jeweils einem menschlichen und einem nicht-menschlichen handgefertigten Körper. Im vierten Stück tanzt die Performerin Émilia Giudicelli mit einer Rute zum Fliegenfischen, die sie selbst hergestellt hat. Fliegenfischen bedeutet einem Ökosystem ganz genau zuzuhören; einen Fisch zu fangen ist weniger Selbstzweck als vielmehr Resultat einer erfolgreichen „Lektüre“ des Wassers, der Vegetation und der Insekten des jeweiligen Feuchtbiotops. Die Rute dient dabei als Erweiterung des menschlichen Körpers, als Hebel aus Bambus und Schnur, mit der ein winziger Knoten, der die Fliege ist, auf die Wasseroberfläche geworfen wird. Die Fliegen – schillernde Köder – täuschen die Fische und queeren die noch immer hauptsächlich männlich geprägte Fischergemeinde mit ihren bunten Pailletten und Federn. Und am Ende bleibt die Frage: Wer fängt hier wen?
Dauer: ca. 60 Min.
Sprache: Englisch
Mousonturm-Koproduktion
Do. 30.1. Gespräch im Anschluss
Cast & Credits
Konzept: Fabrice Mazliah
Choreografie: Fabrice Mazliah in Zusammenarbeit mit Émilia Giudicelli und Marialena Marouda
Performance: Émilia Giudicelli und eine Fliegenrute
Dramaturgie: Marialena Marouda
Produktionsleitung: Johanna Milz
Technische Leitung: Matthias Rieker
Produktion: Work of Act. Koproduktion: Künstlerhaus Mousonturm. Work of Act wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt. „Duet #4: sonâmesonhameçon“ ist eine Veranstaltung im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft
und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr.
Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].

Biografie
Fabrice Mazliah
Fabrice Mazliah ist ein in Frankfurt am Main lebender Choreograf und Performer. Nachdem er bis zum Ende der Forsythe Company mit ihr zusammengearbeitet und Werke produziert hat, hat Fabrice Mazliah eine langfristige Forschung über das verkörperte Wissen und das Erbe, das den Akteuren in diesem Bereich eingeschrieben ist, begonnen. Er interessiert sich für das Verständnis und die Neuverhandlung der Beziehung zwischen unserer Umwelt, ihren Objekten, ihren Atmosphären und unseren Körpern, uns selbst und ihren Möglichkeiten. In seinen Arbeiten stellt er regelmäßig die Rolle des Empfängers/Wahrnehmers in den Mittelpunkt und zelebriert den Reichtum der möglichen Perspektiven, die auf der Bühne verkörpert werden können. Seine Stücke provozieren die Kollision von Erfahrungen und stellen binäre Sichtweisen in Frage – sie ermöglichen einen Moment des Schwebens zwischen den Momenten der Wahrnehmung und der Interpretation. Er interessiert sich für die Verbindung von Bewegung und Sprache, für die Entwicklung neuer Formen von Narrativität und Poesie. Er war Mitglied des Kollektivs MAMAZA, das zwischen 2012 und 2014 im Rahmen des Fonds Doppelpass am Mousonturm residierte. Aus diesem Kollektiv ging die Produktionsplattform Work of Act hervor, die Mazliah seit 2019 mit May Zahry betreibt. Mazliah produziert regelmäßig Stücke am Künstlerhaus Mousonturm. 2019 startete er sein Langzeitprojekt „Manufactured Series“, in dem er zusammen mit der Dramaturgin Marialena Marouda und wechselnden Kolleg*innen das Verhältnis zwischen Körpern und handgefertigten Objekten erforscht.