Fürsorge (care) ist zu einer der zentralen Kategorien in Kunst und Kuration geworden. Sie ist jedoch ein Begriff mit vielen Widersprüchen. Auf der einen Seite entgeht die Fürsorge in der Kunst nicht der kapitalistischen Wertschöpfung. In gewisser Weise sind künstlerische Kontexte heute oft genauso unhaltbar und zerstörerisch wie kapitalistische, egal wie politisch engagiert und vielfältig sie sein mögen. Aber auf der anderen Seite hat Fürsorge auch Konsequenzen: Sie bringt die Kunst an die Grenzen ihrer sozialen und politischen Verantwortung. Fürsorge verändert die Art und Weise, wie Kunst entsteht, wie sie bewertet wird, und sie verunsichert auch die Beziehungen zwischen Kunst und Leben. In dieser Podiumsdiskussion werden die Paradoxien und Schwierigkeiten untersucht, die entstehen, wenn Kunst Fürsorge leistet. In der Diskussion werden Aktivist*innen, Philosoph*innen, Künstler*innen und Kurator*innen verschiedene Dimensionen der Beziehung zwischen Kunst und Fürsorge erörtern. Das Gespräch findet statt im Rahmen der deutschen Veröffentlichung von Bojana Kunsts Buch „Das Leben der Kunst“, in dem die Autorin erörtert, wie Fürsorge das Leben der Kunst selbst verunsichert und ein völlig anderes Leben der Kunst fordert.

Dauer: 120 Min.
Sprache: Englisch
Moderation: Pia Brezavšček, Alja Lobnik