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Animiertes Bild vom Weltall, in der Mitte ein großer augeshcnittener Plata, der wie eine Schale einen Zettel mit
Foto von Sophia Roxane Rohwetter.
Ein offenes Notizheft mit Notizen und der Überschrift
Eine Bild-Collage, im Hintergrund eine Sternenhimmel, davor ein Text mit dem Titel
(c) Sophia Roxane Rohwetter

The Hidden Side of the Moon: Towards A Queer-Feminist Dream Interpretation

online

Sophia Roxane Rohwetter

Die psychoanalytische Topographie nächtlicher Traumlandschaften, die Freud erstmals in Die Traumdeutung (1900) vorstellte, legt einen komplexen Weg zur Entschlüsselung der „Nachtseite“ des Menschen offen. Mittels verdrängter Wünsche und Erfahrungen des Unbewussten, die in Träumen auftauchen, verhüllt in nächtlichen Gewändern, um am Morgen wieder zu verschwinden. Die psychoanalytische Traumdeutung ist, so Elisabeth Bronfen, eine Ausgrabung, die Schichten von psychischem Material wegräumt, um klandestines Wissen, das in den dunklen Tiefen des Unbewussten verborgen war, ins Licht der analytischen Erklärung zu bringen. Zahlreiche Feminist:innen haben darauf hingewiesen, dass dieses psychoanalytische Licht patriarchal leuchtet und durch narzisstische Männlichkeitsphantasien strukturiert ist, die sich in ödipalen Konstellationen manifestieren: Inzest-Wünsche, Kastrationsangst, Vatermorde. Die poetisch-visuelle Collage The Hidden Side of the Moon: Fragments of A Feminist Dream Interpretation (Die verborgene Seite des Mondes: Fragmente einer feministischen Traumdeutung) reflektiert über die Möglichkeiten einer feministischen Traumdeutung und schlägt eine neue Sprache der Traumanalyse vor, die sich aus der feministischen Psychoanalyse, der Poesie, der bildenden Kunst und der Mythologie speist. Anstatt die seltsame Dunkelheit des Unbewussten mit dem Licht des Verstandes zu beleuchten, denkt The Hidden Side of the Moon mit und durch die Nachtseite des menschlichen Bewusstseins und folgt dem Nabel der Träume, der Stelle, an der der Traum ins Unbekannte hinabreicht. In verschiedenen Fragmenten eignet sich die Künstlerin die Traumanalyse als Methode für kollektives feministisches Träumen, Schreiben und das Hervorheben des Unterbewusstseins an.

Erstes Bild in der Galerie: Remedios Varo (1960). Mujer saliendo del psicoanalista. Öl auf Leinwand, 71 x 41 cm. Museo de Arte Moderno, Ciudad de México.

—> Mehr Infos zur Veranstaltung und zum gesamten Festival-Programm über Nocturnal Unrest

Die visuelle Collage ist für die Dauer des Festivals einsehbar.
Sprache: Englisch