Gregor Praml trifft Sepp’l Niemeyer

Lokal im Mousonturm

Konzert/Gespräch

Sepp’l Niemeyer ist heute der vielleicht leiseste Star der Frankfurter Musikszene. Bekannt ist er vielen noch als Schlagzeuger der Band „Flatsch“, mit der er in den 1980er Jahren in der damaligen „BRD“ unterwegs ist. Sie rocken zu dieser Zeit jede große Bühne, sind auf den wichtigsten Festivals eingeladen – als Frontmann mit dabei: Gerd Knebel (heute bekannt durch das Comedy-Musik-Duo „Badesalz“). Als diese Ära zu Ende geht, bleibt der gebürtige Niedersachse in Frankfurt und wird damit entscheidender Teil der hiesigen Rockmusikszene. Was sich allmählich verändert ist, dass Niemeyer anfängt sich für die ganze Szene zu engagieren. Ein Verein wird gegründet (heute heißt er „VirusMusik“), es werden sogar regelmäßig „Gelbe Seiten“ als Kontaktbörse für die Musikszene gedruckt, unzählige Festivals organisiert und ein eigenes Radio- und ein TV-Format entwickelt. Alles unter der Leitung dieses „Typen“: Sepp’l Niemeyer. Er hat für die ganze Szene etwas übrig, interessiert sich für die Punker genauso wie für die Experimentierfreudigen, die schon fast in den Jazz rüber schielen. Neben all dieser Arbeit schafft er es aber auch eigene Bands voran zu bringen. Es sind viele – vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch „FreeZeeBee“ oder „Terrible Noises“, „FlickenChilled“ oder „Extramensch“. Die gemeinsame Geschichte von Sepp’l Niemeyer und Gregor Praml ist da noch einmal ein eigener Kosmos: sie beginnt Mitte der 1990er Jahre in einer hessischen Jugendbildungsstätte: sie sollen gemeinsam die Bühnenmusik zu den Nibelungen komponieren und live aufführen. Es sollte der Anfang einer engen musikalischen Freundschaft werden, die über die Jahre heranwächst, bis die beiden Ende der 1990er Jahre mit den Straßentheater „Antagon theateraKTion“ als Live-Duo auf Welttournee gehen. Davor und danach unzählige Theaterproduktionen, Soundinstallationen und Projektaufträge. Da es in der letzten Zeit wegen zu dichter Terminkalender wenig Möglichkeiten für die beiden dafür gab, ist der LOKAL Listener ein willkommener Zeitpunkt für ein musikalisches Wiedersehen mit viel Gesprächsstoff!