- 03.02.2022, 19.00 - 00.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30, Durational Performance, Slots von 20 Min.
- 04.02.2022, 12.00 - 00.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30, Durational Performance, Slots von 20 Min.
- 05.02.2022, 12.00 - 00.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30, Durational Performance, Slots von 20 Min.
- 06.02.2022, 12.00 - 19.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30, Durational Performance, Slots von 20 Min.
Michele Di Stefano und ein Buch
Im fünften Teil der Serie, einer Rekonstruktion des 2020 im Mousonturm-Saal aufgeführten Duetts, trifft der Choreograf Michele Di Stefano auf Andy Warhol’s Tagebuch. In allen Performances, die bis jetzt im Rahmen der „Manufactured Series“ entstanden sind, hat das gewählte Objekt die Länge der Aufführung bestimmt. Maßgeblich war dabei die Zeit, die es benötigt, um sich vollständig zu entfalten. Im Fall von Warhols Tagebuch, das 807 Seiten umfasst, sind dies 72 Stunden. So lange dauert es, das gesamte Buch zu lesen. Konsequenterweise verbringen Michele Di Stefano und das Buch vier aufeinanderfolgende Tage und drei Nächte in einer Künstler:innenwohnung des Mousonturms. Das Publikum ist eingeladen, diesen Lesemarathon in einer One-on-One-Situation für jeweils ca. 20 Minuten vor Ort zu verfolgen.
Was passiert in den 72 Stunden beim Lesen? Von dieser einfachen Frage aus entfaltet sich zwischen Di Stefano und Warhols Buch ein vielschichtiger körperlicher Dialog. Ein Buch besteht aus nichts anderem als weißem Papier und schwarzen Buchstaben. Es eröffnet jedoch intime mentale Räume, durch die sich die Lesenden dank ihrer Vorstellungskraft bewegen. Das außergewöhnliche Duett untersucht das Verhältnis zwischen Materialität und Immaterialität, zwischen dem Vorgang des Lesens und des Gelesen-Werdens. Grenzen verschmelzen, bis sich die inneren Stimmen der Zuschauenden und ihre Vorstellungswelten mit denen Di Stefanos und des Buches verweben.
Dauer: 20 Min.
Sprache: Englisch
Cast & Credits
Konzept: Fabrice Mazliah
Choreografie: Fabrice Mazliah in Zusammenarbeit mit Michele di Stefano und Marialena Marouda
Performance: Michele di Stefano und ein Buch
Komposition/Sound: Lorenzo Bianchi-Hoesch
Produktion: Work of Act / Fabrice Mazliah. Ko-Produktion: Künstlerhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main. Gefördert von: International Coproduction Fund – Goethe Institut, Kulturamt der Stadt Frankfurt
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
Biografie
Fabrice Mazliah
Fabrice Mazliah ist ein in Frankfurt am Main lebender Choreograf und Performer. Nachdem er bis zum Ende der Forsythe Company mit ihr zusammengearbeitet und Werke produziert hat, hat Fabrice Mazliah eine langfristige Forschung über das verkörperte Wissen und das Erbe, das den Akteuren in diesem Bereich eingeschrieben ist, begonnen. Er interessiert sich für das Verständnis und die Neuverhandlung der Beziehung zwischen unserer Umwelt, ihren Objekten, ihren Atmosphären und unseren Körpern, uns selbst und ihren Möglichkeiten. In seinen Arbeiten stellt er regelmäßig die Rolle des Empfängers/Wahrnehmers in den Mittelpunkt und zelebriert den Reichtum der möglichen Perspektiven, die auf der Bühne verkörpert werden können. Seine Stücke provozieren die Kollision von Erfahrungen und stellen binäre Sichtweisen in Frage – sie ermöglichen einen Moment des Schwebens zwischen den Momenten der Wahrnehmung und der Interpretation. Er interessiert sich für die Verbindung von Bewegung und Sprache, für die Entwicklung neuer Formen von Narrativität und Poesie. Er war Mitglied des Kollektivs MAMAZA, das zwischen 2012 und 2014 im Rahmen des Fonds Doppelpass am Mousonturm residierte. Aus diesem Kollektiv ging die Produktionsplattform Work of Act hervor, die Mazliah seit 2019 mit May Zahry betreibt. Mazliah produziert regelmäßig Stücke am Künstlerhaus Mousonturm. 2019 startete er sein Langzeitprojekt „Manufactured Series“, in dem er zusammen mit der Dramaturgin Marialena Marouda und wechselnden Kolleg*innen das Verhältnis zwischen Körpern und handgefertigten Objekten erforscht.