Ulf Otto, Dr. phil., ist Professor für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Intermedialitätsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Dilthey-Fellow der VolkswagenStiftung. Er hat Philosophie und Theaterwissenschaft (Mag. Art.) sowie Informatik (B.A.) in Berlin, Toronto und Paris studiert und mehrere Jahre als freier Regisseur im Theater gearbeitet. Im Rahmen einer langjährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim wurde er mit einer Arbeit zur Theatergeschichte der neuen Medien promoviert und hat sich mit einem von der VW-Stiftung geförderten Forschungsprojekts zur Elektrifizierung des Theaters und der Theatralität der Elektrizität habilitiert.

Im Rahmen von im*possible bodies #2 Versuch einer Dekonstruktion wird Ulf Otto über die Genese der Blackbox aus dem Hygiene-Dispositiv des 19. Jahrhunderts sprechen: „Die Geschichte des Körpers ist auch eine Geschichte der Hygiene, d.h. der ambivalenten Sorge um die Gesundheit der individuellen Physis. Auch das Theater, als ein Ort an dem Körper eingelassen und ausgestellt werden, wird im 19. Jahrhundert Objekt einer hygienischen Reform, die das ästhetische nicht unberührt lässt. Der Vortrag versucht zu zeigen, inwiefern die Modernität des europäischen Theaters aus einem solchen anti-bakteriologischen Unternehmen hervorgeht und die Blackbox nichts anderes als die weiße Wäsche der Kunst ist.“