Natasha A. Kelly/Anta Helena Recke
(Berlin)
Vulnerability of Democracy
Lokal im Mousonturm
Vortrag/Gespräch
- 05.09.2019, 18 UhrEintritt frei
Kimberlé Crenshaw prägte 1989 den Begriff der ‚Intersektionalität‘, der seitdem aus feministischen Diskursen nicht mehr wegzudenken ist. Doch wie verliefen die Debatten seitdem? Was bedeutet es heute für marginalisierte Gruppen, in einer Demokratie zu leben? Wie kommen sie vor und werden gehört, wie können sie sichtbar werden? Wie ist eine feministische Politik des Widerstands möglich, die Formen der Verletzlichkeit nicht leugnet? Mit welchen Mitteln bekämpfen wir die Ungerechtigkeiten des 21. Jahrhunderts? Und vor allem: Wie machen wir das kollaborativ, intersektional und nachhaltig – ohne uns selbst dabei zu verleugnen? Natasha A. Kelly ist Herausgeberin des Buches „Schwarzer Feminismus“ und forscht zu den Themen Wissen, Macht und Körper. Anta Helena Recke stellte mit ihrer Schwarzkopie einer Theaterinszenierung „Mittelreich“ den Status Quo an deutschen Bühnen radikal in Frage.
Language: Deutsch
Impulsvortrag von Natascha A. Kelly (Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin mit den Forschungsschwerpunkten Kolonialismus und Feminismus); anschließendes Gespräch mit Anta Helena Recke (Kuratorin, Theaterschaffende)
Cast & Credits
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Bundeszentrale für politische Bildung.


Biografie
Natasha A. Kelly
Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin mit den Forschungsschwerpunkten Kolonialismus und Feminismus. Die in London geborene und in Deutschland sozialisierte Autorin, Kuratorin und Dozentin hat an zahlreichen Hochschulen in Deutschland und Österreich gelehrt und geforscht. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität zu Berlin (2010 – 2013) setzte sie sich v.a. mit der Verwobenheit von Wissen, Macht und Körper auseinander
Biografie
Anta Helena Recke
Anta Helena Recke ist eine deutsch-senegalesische Regisseurin, Dramaturgin, Konzept-Künstlerin und Autorin von diskursiven sowie fiktionalen Texten. Sie studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim und war von 2015-2017 als Regieassistentin an den Münchner Kammerspielen, wo sie u.a. mit Susanne Kennedy und Philippe Quesne zusammenarbeitete. In der Kritiker*innenumfrage von Theater heute wurde sie zur Nachwuchskünstlerin des Jahres 2018 gewählt. 2019 erhielt sie den Preis des internationalen Theaterinstituts und nahm am Residenzprogramm “Vila Sul” des Goethe-Instituts in Salvador de Bahia teil. Ihre Regiearbeiten „MITTELREICH“ und „Die Kränkungen der Menschheit“, die sich unter verschiedenen Aspekten mit der kolonialen Amnesie und Weißsein in Deutschland beschäftigen, wurden 2018 und 2020 zum Berliner Theatertreffen sowie zum radikal jung Festival eingeladen. Sie arbeitet in Deutschland und international in verschiedenen Konstellationen u.a. mit Jeremy Nedd, Joana Tischkau, Julian Warmer, Julia*n Meding und Schwabinggradballett. 2020 wurde ihr vom Fonds Darstellende Künste die Tabori Auszeichnung verliehen eingeladen.