im*possible bodies. performing sharing celebrating. Festival für utopische Praxis 2018

Seit Jahrhunderten werden die deutschen Bühnen von weißen Männern dominiert. Immer mehr Künstler*innen setzen ihrer Allmacht andere Ästhetiken, Narrative und politische Fragestellungen entgegen und tragen queere, trans*, Schwarze und of Colour-Stimmen und -Körper in die Theaterfestungen und öffentlichen Räume. Dennoch bleibt ihr Status bedroht und fragil.
im*possible bodies schafft als Festival der utopischen Praxis einen Möglichkeitsraum. Er versammelt und feiert reale, ausgeschlossene wie marginalisierte Körper und öffnet sich all jenen, die es noch zu denken gilt. Hier treffen Kunst und Aktivismus aufeinander: Wer darf sprechen, sich zeigen, bestimmen? Wer dominiert gesellschaftliche und künstlerische Repräsentation? im*possible bodies steht für Schönheit und Verwundbarkeit, Empowerment und Positionierung, Solidarität und Allianzen, die offensive Verteidigung des Nicht-Konformen mit allen Wagnissen. Performances, Tanz, Workshops, Konzerte und Versammlungen lassen Visionen ebenso wie Rückzüge zu. Tucké Royale, Simone Dede Ayivi, Nuray Demir und Tümay Kılınçel arbeiten offensiv am Queering und Rewriting von Herstories; der Performer und Autor Jaamil Olawale Kosoko und die Choreografin Last Yearz Interesting Negro setzen sich mit Schwarzen queeren oder männlichen Körpern auseinander; ein brasilianisches Kollektiv (das zuletzt mit „Macaquinhos“ am Mousonturm war) entwickelt neue Choreografien der Zerstreuung um den kolonisierten Körper. Ayla Pierrot Arendt, Carolina Mendonça, Joana Tischkau, Anta Helena Recke und Initiativen wie Queergehört oder SUQ laden zur Auseinandersetzung auch im Frankfurter Kontext ein. Sie alle sind im Begriff, einen verriegelt und normativ erscheinenden Kunstraum zu kapern. Im Wonder-Inn laden sie zu Hang-Outs, Sharing, Queering und Caring ein, zu im*possible Bibliografien, zum B-runch und an die Minibar. Sie fragen nach dem Potential der Queerness und cruisen durch die Utopie – die für ganz konkrete Anliegen steht.

Das Projekt „im*possible bodies. Performing sharing celebrating. Festival für utopische Praxis“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und unterstützt durch die Freunde und Förderer des Mousonturms e.V. (f.f.m).