Susanne Zaun/Marion Schneider/zaungäste
(Frankfurt)
Im Internet gibt es keine Mädchen. Eine Tirade.
Mousonturm Saal
Performance/Theater
- 25.11.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 €, Einführung um 19.30 Uhr, Uraufführung
- 26.11.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 €, Einführung um 19.30 Uhr, Gespräch im Anschluss
- 27.11.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 €, Einführung um 19.30 Uhr, Gespräch im Anschluss
- 03.12.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 €, Einführung um 19.30 Uhr
- 04.12.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 €, Einführung um 19.30 Uhr
- 05.12.2021, 18 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 €, Einführung um 17.30 Uhr
„Ich würde es eigentlich bevorzugen, lieber gar nicht gehört zu werden. Ich würde es eigentlich bevorzugen zu schweigen. Ich würde es eigentlich bevorzugen, nicht in Erscheinung zu treten. Oder anders gesagt: Ich würde es bevorzugen, das Privileg zu haben, die Klappe zu halten und trotzdem gehört zu werden. Dafür muss ich aber ausholen. Denn irgendwann ist Schluss. Irgendwann ist die Grenze erreicht. Irgendwann kommt der Punkt, an dem ich nicht mehr kann, und sich der über Monate oder Jahre hinweg aufgestaute Zorn in einem Wutanfall entlädt. Diesen Wutanfall habe ich jetzt.”
Wer macht eigentlich im Internet sauber, wenn die Trolle wüten und wer versteckt sich zwischen Ober- und Unterbühne und passt auf, dass die Protagonist:innen nicht stolpern? Ausgehend von der Behauptung „Im Internet gibt es keine Mädchen“ stellt sich der Chor der zaungäste einmal mehr die Frage, in welcher Tonlage gesprochen werden muss, um gehört zu werden und wem welche Räume offenstehen – on- wie offline. Wann wandelt sich aufgestaute Wut in Hass und wer hat das Privileg, sich zu verweigern und trotzdem nicht unsichtbar zu sein? Basierend auf Interviews mit Frauen*, die auf unterschiedliche Weise beruflich mit dem Thema Unsichtbarkeit zu tun haben, Texten von Autor:innen, Internetaktivist:innen und Cyberfeminist:innen und auf Probentagebüchern arbeiten sich die zaungäste an einer Hasstirade auf die alltäglichen Hasstiraden ab.
Dauer: 60–120 Min.
Sprache: Deutsch
Mousonturm-Koproduktion
ALL IN ab 12 Jahren
Gemäß der ab 25.11.2021 gültigen Coronavirusschutzverordnung: Diese Veranstaltung findet unter 2G Regeln statt. Zum Einlass muss ein gültiger Geimpft- oder Genesenenstatus vorgelegt werden, inklusive eines amtlichen Lichtbildausweises. Teilbelegung im Veranstaltungsraum. Das Tragen einer medizinischen Maske (FFP2-Maske, behelfsweise OP-Maske) ist überall, auch am Sitzplatz, verpflichtend.
Mehr Infos zu Hygiene und Sicherheit
Cast & Credits
Regie, Text, Konzept: Marion Schneider, Susanne Zaun und zaungäste-Ensemble
Mit: Judith Altmeyer, Ekaterine Giorgadze, ASJA, Katharina Runte, Isabelle Zinsmaier
Raum: J.F. Schmidt-Colinet
Kostüm: Nora Schneider
Licht: Camilla Vetters
Sound: Max Smirzitz
Dramaturgische Mitarbeit: Philipp Schulte
Produktionsleitung, Assistenz: Myriam Pechan
Die Zaungäste GbR wird unterstützt durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main. »Im Internet gibt es keine Mädchen. Eine Tirade.« ist eine Koproduktion mit dem Künstlerhaus Mousonturm. Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.


Biografie
Susanne Zaun
Susanne Zaun studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und an der Universitetet i Bergen in Norwegen. Ihre erste Regiearbeit Dreckig tanzen (2005) wurde u. a. zum Körber Studio, zum Festival „radikal jung“ nach München, zum Festival Premières nach Straßburg und zur Internationalen Sommerakademie am Künstlerhaus Mousonturm eingeladen. Dem Mousonturm ist sie seither verbunden und produzierte hier ihre Arbeiten „Who the fuck is Macarena?“ (2009), „Krieg spielen oder Ich würde niemals bösartig eine Suppe essen“ (2011), „This Magic Moment oder Also Sie sehn schon echt fett aus in dem Kleid nehmen Sie doch lieber das andere“ (2013) sowie „Mit den Beinen im Bauch. Eine Nabelschau“ (2014).
Biografie
Marion Schneider
Zunächst Studium der Computerlinguistik in Tübingen, dann Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Gießen und in Metz. Nach ihrem Studium war Marion Schneider-Bast als Regieassistentin am Landestheater Tübingen engagiert und arbeitet nun seit 2011 als freie Regisseurin und Dramaturgin. Neben ihrer Zusammenarbeit mit Susanne Zaun und dem Zaungästekollektiv am Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt und in der Spielzeit 2018/19 am Hessischen Landestheater Marburg inszeniert sie an verschiedenen Theatern in Deutschland, unter anderem am Theater Aachen und am Landestheater Tübingen.
Biografie
zaungäste
Seit 2011 entstehen unter dem Label zaungäste GbR Theaterarbeiten von Susanne Zaun, Marion Schneider und Kolleg*innen. Aktuell gehören zu den zaungästen die Performerinnen ASJA, Judith Altmeyer, Ekaterine Giorgadze, Katharina Runte, Katharina Speckmann und Isabelle Zinsmaier.
Marion Schneider und Susanne Zaun lernten sich während ihres Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen kennen und stellten fest, dass sie sich auf wundervolle Weise ergänzen: Sie sind immer nur abwechselnd, nie zeitgleich aufgeregt. Beide teilen eine analytische Fixierung auf chorisches Theater. Mit ihrem Team arbeiten sie sich an den Organisationsstrukturen und Fallgruben des Chores ab sowie an den Stereotypen der Solo- und Durational Performance. Gemeinsam interessiert man sich für popkulturelle Artefakte, den Untergang des Patriarchats, affirmative Praktiken und die Irritation, die durch das Fremde im Vertrauten entsteht.