Sandra Noeth/Omar Dewachi/Hakan Topal
(Berlin/New York)
In Conversation #2: Social Wounds
auf deiner Couch
Gespräch
- 12.05.2020, 18 Uhrim Youtube-Livestream
Das zweite Gespräch in der Reihe „Unversehrtheit: Conversations on the Integrities of the Body“ fragt danach, was es für einen individuellen Körper oder den Körper eines Kollektives bedeutet, eine Wunde zugefügt zu bekommen und durch diese markiert zu sein. Der Medizinanthropologe Omar Dewachi und der Künstler Hakan Topal diskutieren mit Sandra Noeth, wie Körper zu Zeugen und Repräsentanten physischer Verletzungen und symbolischer Angriffe werden und wie sie diese archivieren und Anlass geben, über sie nachzudenken. Wie könnten diese Körper auch als Orte begriffen werden, die neue Zugänge zu tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen schaffen?
Language: English
Live stream via youtube
Cast & Credits
„Unversehrtheit: Conversations on the Integrities of the Body” ist ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm mit Sandra Noeth im Rahmen von „Corponomy – Politiken des Körpers in Tanz, Performance und Gesellschaft“, gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung, und im Rahmen von „DMT– Digitaler Mousonturm“, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien als Teil des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, unterstützt durch das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz Berlin.
Biografie
Sandra Noeth
Dr. Sandra Noeth, Professorin am HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, arbeitet international als Kuratorin und Dramaturgin in freien und institutionellen Kontexten. Als Leiterin der Dramaturgie- und Forschungsabteilung am Tanzquartier Wien (2009–2014) entwickelte sie eine Reihe von Recherche- und Veranstaltungsprojekten zu Konzepten und Praktiken von Verantwortung, Religion, Integrität und Protest in Verbindung mit Körpern. Ein Schwerpunkt ihrer kuratorischen und wissenschaftlichen Forschung sind ethische und politische Perspektiven auf Körperpraxis und -theorie (siehe: „Violence of Inscriptions, ein Projekt zu Körpern unter strukturellen Gewalterfahrungen“, mit A. Zaides, 2016–18, HAU Hebbel am Ufer) und Dramaturgien im Kontext körperzentrierter Darstellender Künste. Sie ist Mitherausgeberin mehrerer Bücher zum Thema, wie z.B. „Bodies of Evidence: Ethics, Aesthetics and Politics of Movement“ (2018, mit G. Ertem, Passagen) oder des Periodikums SCORES (2010–16, mit Tanzquartier Wien). Ihre Dissertation (2018) beschäftigt sich mit der ineinandergreifenden Erfahrung von Grenze und von Kollektivität am Beispiel künstlerischer Arbeiten aus dem Libanon und aus Palästina („Resilient Bodies, Residual Effects“, transcript Verlag 2019).
Biografie
Omar Dewachi
Omar Dewachi ist außerordentlicher Professor für Medizinanthropologie an der Rutgers University. Ausgebildet als Arzt und Anthropologe, erforscht Dewachi die sozialen, medizinischen und ökologischen Auswirkungen von Krieg und Gewalt im Irak und im Mittleren Osten. Sein preisgekröntes Buch „Ungovernable Life: Mandatory Medicine and Statecraft in Iraq“ (2017) ist die erste Untersuchung, die sich dem Aufstieg und Zusammenbruch der staatlichen Medizin im Irak und der Auflösung des Gesundheitssystems in den Jahrzehnten der US-Interventionen widmet. Sein Buch „Ecologies of Wounds and Wounding“, das in Kürze erscheint, dokumentiert das biosoziale Leben von Kriegswunden und die Ausbreitung von multiresistenten Bakterien. Es zeichnet zugleich Veränderungen in der Gesundheitsversorgung und im Bereich humanitärer Unterstützung in den Staaten des östlichen Mittelmeeres nach.
Biografie
Hakan Topal
Hakan Topal (born in Turkey) is an artist living and working in Brooklyn, NY. He is Associate Professor of New Media and Art+Design at Purchase College, State University New York. He was the co-founder of the international art collective xurban_collective. His conceptual work focuses on political geographies and contradictions and has been exhibited at the Istanbul Biennial, Venice Biennale, PS1 MoMA, Gwangju Biennial, and the ICP, New York.