Sandra Noeth/Lina Majdalanie/Steven Cohen/James Martel
(Berlin/Lille/San Francisco)
In Conversation #4: The Integrity of Dead and Unburied Bodies
auf deiner Couch
Gespräch
- 26.05.2020, 18 Uhr (MEZ)im Youtube-Livestream
Drei künstlerische Arbeiten sind der Ausgangspunkt für die vierte Ausgabe der Gesprächsreihe: die Performance „Put your heart under your feet…and walk!” von Steven Cohen, die Lecture-Performance „Appendice” von Lina Majdalanie und James Martels Buch „Unburied Bodies: Subversive Corpses and the Authority of the Dead.” In der Verkörperung von Übergangsritualen und dem performativen Neuschreiben von rechtlichen oder durch Gemeinschaften verhandelten Verträgen geht es um die Handlungsfähigkeit und die Integrität von Körpern zwischen Leben und Tod.
Sprache: English
Live stream via youtube
Alle Videos der Reihe sind bis zum 28. Juni 2020 hier abrufbar.
Cast & Credits
Live Streaming: jascha bernhard, sriram srivigneswaramoorthy, nyx.news
„Unversehrtheit: Conversations on the Integrities of the Body” ist ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm mit Sandra Noeth im Rahmen von „Corponomy – Politiken des Körpers in Tanz, Performance und Gesellschaft“, gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung, und im Rahmen von „DTM – Digitaler Mousonturm“, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, unterstützt durch das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz Berlin.



Biografie
Sandra Noeth
Dr. Sandra Noeth, Professorin am HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, arbeitet international als Kuratorin und Dramaturgin in freien und institutionellen Kontexten. Als Leiterin der Dramaturgie- und Forschungsabteilung am Tanzquartier Wien (2009–2014) entwickelte sie eine Reihe von Recherche- und Veranstaltungsprojekten zu Konzepten und Praktiken von Verantwortung, Religion, Integrität und Protest in Verbindung mit Körpern. Ein Schwerpunkt ihrer kuratorischen und wissenschaftlichen Forschung sind ethische und politische Perspektiven auf Körperpraxis und -theorie (siehe: „Violence of Inscriptions, ein Projekt zu Körpern unter strukturellen Gewalterfahrungen“, mit A. Zaides, 2016–18, HAU Hebbel am Ufer) und Dramaturgien im Kontext körperzentrierter Darstellender Künste. Sie ist Mitherausgeberin mehrerer Bücher zum Thema, wie z.B. „Bodies of Evidence: Ethics, Aesthetics and Politics of Movement“ (2018, mit G. Ertem, Passagen) oder des Periodikums SCORES (2010–16, mit Tanzquartier Wien). Ihre Dissertation (2018) beschäftigt sich mit der ineinandergreifenden Erfahrung von Grenze und von Kollektivität am Beispiel künstlerischer Arbeiten aus dem Libanon und aus Palästina („Resilient Bodies, Residual Effects“, transcript Verlag 2019).
Biografie
Lina Majdalanie
Lina Majdalanie, geboren in Beirut (Libanon), arbeitet sowohl als Schauspielerin als auch als Regisseurin und Autorin. Sie entwickelte zahlreiche Produktionen, darunter u.a. „Biokhraphia” (2002), „Photoromance” (2009), „33 rpm and a few seconds“ (2012), „A Drop of Sweat“ (2015), „Appendice”, „Do I Know you?” (2017), „Borborygmus“ (2019) und „Last but not Last“ (2020). Darüber hinaus lehrte sie u.a. an der Haute Ecole d’Art et de Design in Genf, am DasArts in Amsterdam, an der Goethe-Universität Frankfurt und am Bard College Berlin. Majdalanie fragt in ihren Arbeiten nach Formen politischer Sprache in Zeiten der Globalisierung und der digitalen Technologie. Für verschiedene Institutionen kuratiert sie regelmäßig Programm, z.B. „Motion-Less“ (Tanzquartier Wien, 2009), „Beyond Beirut“ (Künstlerhaus Mousonturm, 2016) und „Relatively Universal“ (HAU, 2017).
Biografie
Steven Cohen
Steven Cohen, geboren in Johannesburg (Südafrika), lebt aktuell in Lille (Frankreich). Er ist bildender und Performance-Künstler und entwickelt Arbeiten für den öffentlichen Raum ebenso wie für Theater und Galerien. Seine Performances präsentiert er regelmäßig bei Festivals und in renommierten Institutionen, z.B. Festival d’Automne, Centre Pompidou, ImPulsTanz Wien, Montpellier Danse, Festival d’Avignon, Bayrische Staatsoper, Oktoberdans Bergen und Canadian Stage, Toronto. Er nahm außerdem an der 11. Havanna Biennale (2012) teil und an der ersten Aichi Triennale in Japan (2010). Zahlreiche seiner Werke wurden in Gruppenausstellungen präsentiert, zuletzt „IncarNations: African Art as Philosophy“ am BOZAR Centre for Arts (2019) und „Lignes de vies – une exposition de légendes“ am Musée d’Art Contemporain du Val-de-Marne (2019).
Biografie
James Martel
James Martel unterrichtet Politische Theorie am Institut für Politikwissenschaften an der San Francisco State University. Er verfasste zuletzt das Buch „Unburied Bodies: Subversive Corpses and the Authority of the Dead“ (2018). Zu seinen früheren Werken zählen „The Misinterpellated Subject” (2017) und eine Buchtrilogie über Walter Benjamin. Aktuell arbeitet er an einem neuen Buch mit dem Arbeitstitel „Disappointing Vision: Anarchist Prophecy and the Power of Collective Forms of Seeing.“ Martel forscht in den Bereichen Anarchistische Theorie, kritische Rechtsstudien, politische Theologie, komparative Literaturwissenschaften und Critical Race Studies.