
Boris Ondreička/Ong Keng Sen/Sandra Noeth
(Bratislava/Singapur/Berlin)
In Conversation #7: The Tyranny of Integrity?
auf deiner Couch
Gespräch
- 23.06.2020, 18 Uhr (MEZ)im Youtube-Livestream
Die gegenwärtige Pandemie bringt Biopolitiken hervor, die unsere körperlichen Interaktionen regulieren. Auf der Grundlage von Klasse, Arbeit, ökonomischen Verhältnissen und anderen Faktoren ermöglichen sie es, Körper zu überwachen und in ihren Bewegungen zu begrenzen, und dabei Unterscheidungen zwischen Körpern, die als nicht lebenswert eingestuft werden und anderen, die Anrecht auf Schutz haben, zu stärken. Die Künstler und Kuratoren Ong Keng Sen und Boris Ondreička nehmen ihre jeweiligen Erfahrungen der Situation als Impuls für „In Conversation #7“: wie lässt sich der Begriff der Integrität im heutigen Kontext jenseits individualistischer und menschenzentrierter Körper-Vorstellungen reintegrieren?
Sprache: English
Live stream via Youtube
Alle Videos der Reihe sind bis zum 5. Juli 2020 hier abrufbar.
Cast & Credits
Live Streaming: jascha bernhard, sriram srivigneswaramoorthy, nyx.news
„Unversehrtheit: Conversations on the Integrities of the Body” ist ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm mit Sandra Noeth im Rahmen von „Corponomy – Politiken des Körpers in Tanz, Performance und Gesellschaft“, gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung, und im Rahmen von „DTM – Digitaler Mousonturm“, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, unterstützt durch das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz Berlin.



Biografie
Boris Ondreička
Boris Ondreička ist Künstler, Autor und Kurator mit Lebensmittelpunkt in Bratislava. Er ist Kurator von „Class of Interpretation“ in Prag und war Leiter der Künstlerinitiative „tranzit.sk“ ebenso wie der Kurator von „TBA21“ in Wien. Darüber hinaus war er u.a. Co-Kurator von “Rare Earth, Olafur Eliasson´s Green light” und “Ephemeropteræ, The Question of Will” am OSF, Bratislava und “Empire of the Senseless in Meetfactory”, Prag; “Manifesta 8”, Murcia; “Being The Future”, Palast der Republik, Berlin und “Auditorium, Stage, Backstage” im Frankfurter Kunstverein. Er ist Mitbegründer von „The Society of Július Koller“. Seine künstlerischen Projekte wurden unter anderem ausgestellt bei Bergen Assembly 2019, Manifesta 2, Luxemburg, im MoMA PS1 New York, BAK Utrecht; Smak Gent; Fondazione Sandretto Regaudengo Turin; HKW Berlin und auf diversen Biennalen in Venedig, Taipeh, Athen, Kiew und Jakarta.
Biografie
Ong Keng Sen
Ong Keng Sen ist Kurator, Theaterregisseur und künstlerischer Leiter von T:>Works und von artspace 72-13 in Singapur. Er entwickelt seit vielen Jahren international gefeierte Theaterproduktionen. Einer seiner zentralen Projekte war die wandernde Künstlerresidenz „The Flying Circus Project“, in deren Rahmen internationale Künstler*innen durch Asien reisten und ihre Arbeitspraktiken untereinander und mit jungen Menschen an vor Ort teilten. Ong Keng Sen ist der Gründungsdirektor des Singapore International Festivals of Arts (SIFA). Er war verantwortlich für die Programmgestaltung seiner ersten vier Ausgaben (2014-2017). Er wurde mit dem Fukuoka Asian Arts and Culture Prize (2010) ausgezeichnet und hat ein Ph.D. in Performance Studies von der Tisch School of the Arts, New York University.
Biografie
Sandra Noeth
Dr. Sandra Noeth, Professorin am HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, arbeitet international als Kuratorin und Dramaturgin in freien und institutionellen Kontexten. Als Leiterin der Dramaturgie- und Forschungsabteilung am Tanzquartier Wien (2009–2014) entwickelte sie eine Reihe von Recherche- und Veranstaltungsprojekten zu Konzepten und Praktiken von Verantwortung, Religion, Integrität und Protest in Verbindung mit Körpern. Ein Schwerpunkt ihrer kuratorischen und wissenschaftlichen Forschung sind ethische und politische Perspektiven auf Körperpraxis und -theorie (siehe: „Violence of Inscriptions, ein Projekt zu Körpern unter strukturellen Gewalterfahrungen“, mit A. Zaides, 2016–18, HAU Hebbel am Ufer) und Dramaturgien im Kontext körperzentrierter Darstellender Künste. Sie ist Mitherausgeberin mehrerer Bücher zum Thema, wie z.B. „Bodies of Evidence: Ethics, Aesthetics and Politics of Movement“ (2018, mit G. Ertem, Passagen) oder des Periodikums SCORES (2010–16, mit Tanzquartier Wien). Ihre Dissertation (2018) beschäftigt sich mit der ineinandergreifenden Erfahrung von Grenze und von Kollektivität am Beispiel künstlerischer Arbeiten aus dem Libanon und aus Palästina („Resilient Bodies, Residual Effects“, transcript Verlag 2019).