- 03.11.2023, 20.00 Uhr / Small Talk im Anschluss25 € / erm. 12 €
- 04.11.2023, 20.00 Uhr / Gespräch im Anschluss25 € / erm. 12 €
- 05.11.2023, 18.00 Uhr25 € / erm. 12 €
Die Choreografin Wen Hui hat mit ihren Stücken, in denen sie Tanz und Dokumentarfilm verbindet, den Blick auf die chinesische Gesellschaft verändert. Internationale Anerkennung erlangte sie unter anderem im Jahr 1999 mit ihrem Stück „Report on Giving Birth“. Dieses basierte auf Interviews mit Fabrikarbeiterinnen, Ärztinnen, Journalistinnen, Hebammen und ihrer eigenen Mutter über Erfahrungen von Schwangerschaft und Geburt. Heute, 24 Jahre nach der Uraufführung, erleben wir in „New Report on Giving Birth“ vier Tänzerinnen, die neue Blickwinkel auf weiblich gelesene Körper wagen. Sie begegnen einander als Mütter, Nicht-Mütter und Frauen mit Migrationsgeschichten aus China, Thailand, Iran, Italien und Deutschland. In kraftvollen, spielerischen, poetischen sowie intimen Choreografien übersetzen sie die damit verbundenen Realitäten und Zuschreibungen. Gemeinsam mit den Tänzerinnen erforscht Wen Hui, wie sich strukturelle Gewalt und Kontrolle in Körpern festschreiben. Der Tanz ist hier Kommunikationsmittel und bewegtes Archiv zugleich; ihr gemeinsamer Prozess ein Weg zu Empathie und Widerständigkeit.
Dauer: 80 Min.
Sprache: Englisch
03.11. Small Talk im Anschluss an die Vorstellung
04.11. Meet the Artists im Anschluss an die Vorstellung
Uraufführung
Mousonturm-Produktion im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main
Cast & Credits
Konzept & Choreografie: Wen Hui / Living Dance Studio
Tanz und Performance: Alessandra Corti, Patscharaporn Distakul, Parvin Saljoughi, Wen Hui
Dramaturgie: Alexandra Hennig
Musik: Matthias Engelke
Video: Rémi Crépeau
Lichtdesign: Matthias Rieker
Sound: Willi Bopp
Dramaturgische Beratung und Beratung Recherche: Zhang Zhen
Produktion: Katja Armknecht
Operatives Produktionsmanagement: Nadine Branca
Outside Eye und Beratung: Julia Alsdorf
Distibution: Damien Valette
„New Report on Giving Birth” von Wen Hui – living dance studio ist eine Produktion von Künstler*innenhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main, in Koproduktion mit Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, PACT Zollverein, Théâtre de la Ville Paris, Festival d’Automne Paris und HAU Hebbel am Ufer. Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch f.f.m – Freunde und Förderer des Mousonturm.
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, ODDO BHF Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
Biografie
Wen Hui
Wen Hui ist Pionierin des chinesischen zeitgenössischen Tanztheaters. Sie ist Choreografin, Tänzerin und Dokumentarfilmmacherin. 1989 schloss sie ihr Studium der Choreografie an der Beijing Dance Academy ab und studierte 1994 Modern Dance in New York. Zusammen mit dem Filmemacher Wu Wenguang gründete sie Chinas erste unabhängige Tanztheatergruppe »Living Dance Studio«. Wen Huis Arbeiten experimentieren, wie körperliche Erinnerungen die Kollision zwischen Geschichte und Realität katalysieren. Die Arbeit von Wen Hui hat international viel Aufmerksamkeit erregt. 2021 erhielt sie den offiziellen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, die Goethe-Medaille.
Biografie
Living Dance Studio
1994 gründeten die Choreografin Wen Hui und der Dokumentarfilmer Wu Wenguang die Pekinger Tanztheatercompagnie Living Dance Studio. Seitdem arbeitet das Kollektiv an der Schnittstelle von Kunst, Theater, Film und Tanz und erzählt in seinen oftmals mehrere Stunden andauernden Bühnenarbeiten von Maos Kulturrevolution, dem Leben der eigenen Vorfahren und der großen Hungersnot von 1959-1961. 2009 startete das Living Dance Studio ein Bildungsprojekt, in dem sie Dorfbewohner im Dokumentarfilmen ausbilden.