- 05.10.2022, 18.00 Uhrum Anmeldung wird gebeten, Teilnahme vor Ort möglich
- 06.10.2022, 18.00 Uhrum Anmeldung wird gebeten, Teilnahme vor Ort möglich
34 Jahre lagerten 105 Kartons ungeöffnet im Depot des Archäologischen Museum Frankfurt mit der Aufschrift „Synagoge“. In diesen Kartons befinden sich Steine, Kacheln, Scherben, Gebrauchs- und Alltagsgegenstände, sowie auch Teile des Toraschreins der bei den Novemberpogromen 1938 brutal zerstörten Börneplatz-Synagoge in Frankfurt am Main.
Unboxing Past ist eine Einladung zum gemeinsamen Öffnen dieser 105 Kartons.
Während des Festivals Politik im freien Theater findet ‚Unboxing Past‘ erstmals in einer analogen Version im Archäologischen Museum Frankfurt statt. Kleine Gruppen von jeweils 3 Personen sind dazu eingeladen, sich an einem Tisch zu versammeln und über den Inhalt eines Archivkartons und den eigenen Umgang mit Geschichte und Erinnerungen ins Gespräch zu kommen.
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Während des Festivals gibt es außerdem via Zoom täglich Möglichkeiten für eine Teilnahme an der digitalen Version von Unboxing Past:
29.9. – 8.10., täglich um 9 und 13 Uhr: Unboxing Past – Digitales Gesprächsformat (Anmeldung erforderlich)
Sprache: Deutsch
Informationen, Archiv und Digitaler Begegnungsraum: http://unboxing-past.de
Weitere Informationen: http://metahubfrankfurt.de/unboxing-past
Anmeldung via unboxing.past@metahubfrankfurt.de
Cast & Credits
Mit dem Archäologen Dr. Thorsten Sonnemann; Konzept, Regie: Helgard Haug / Rimini Protokoll; Dramaturgie: Moritz von Rappard; Mitarbeit Produktion: Hannah Baumann, Özlem Türkan; Filmschnitt: Juan Pablo Bedoya; Raumausbau: Hagen Bonifer; Videoeinrichtung: Yannic Bill; Entwicklung und Gestaltung Digitaler Begegnungsraum: Fachrichtung Kommunikationsdesign des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Mainz (Isabela Dimarco, Jean Böhm, Prof. Florian Jenett); künstlerische Projektleitung METAhub: Jeanne Charlotte Vogt
„Unboxing Past“ ist ein Projekt von Helgard Haug/Rimini Protokoll und METAhub Frankfurt, realisiert mit freundlicher Unterstützung durch “experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation”. „METAhub Frankfurt – Museums, Education, Theatre, Arts – Kultur im digitalen und städtischen Raum“ ist ein Kooperationsprojekt des Jüdischen Museums Frankfurt, des Archäologischen Museums Frankfurt und des Künstlerhauses Mousonturm in Partnerschaft mit dem NODE Verein zur Förderung Digitaler Kultur e.V. und wird gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie durch Mittel des Dezernats für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main.
Biografie
Rimini Protokoll (Haug)
Helgard Haug ist Autorin und Regisseurin und arbeitet in verschiedenen Konstellationen unter dem Label Rimini Protokoll. Auf der Bühne, im Stadtraum und für das Radio entwickelt sie Stücke, die neue Sichtweisen auf unsere Wirklichkeit eröffnen.
So kopierte Rimini Protokoll mit 200 Bonner Bürgern eine ganze Bundestagssitzung: „Deutschland 2“. Sie inszenierten fünf Experten des mitteleuropäischen Todesarten zu „Deadline“ oder rekonstruierten den Bankrott der belgischen Fluglinie Sabena in Brüssel mit „Sabenation – go home and follow the news“. Weiter entstanden zum Beispiel „Call Cutta in a Box“, ein aus einem indischen Call Centre live geführte Telefongespräch, „100% Stadt“ eine gelebte Statistik-Anordnung für 100 Bürger*innen auf einer Drehbühne und „Hauptversammlung“, eine parasitäre Intervention, anlässlich der Aktionärsversammlung der Daimler AG, sowie „best before“, ein interaktives Videospiel für 200 Theaterzuschauer und mit „Hausbesuch Europa“ lassen sie in privaten Wohnzimmern ein Spiel um das größte Stück des Kuchens spielen…
2018 erarbeitete Haug zusammen mit Jörg Karrenbauer und Aljoscha Begrich „DO’s & DON’Ts“, ein neues Stück für den als mobilen Zuschauerraum umgebauten Truck, mit dem das System urbaner Ordnung unter die Lupe genommen wird und das auch durch Frankfurt tourte.
Rimini Protokoll erhielt eine Reihe renommierter Preise, darunter den Mülheimer Dramatikerpreis, den Sonderpreis des Deutschen Theaterpreises DER FAUST, den Hörspielpreis der Kriegsblinden und für ihr Gesamtkunstwerk den Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale Venedig.