Marcio Abreu / Companhia Brasileira de Teatro
(Curitiba)
Sem palavras / Ohne Worte
Mousonturm Saal
Performance/Theater
- 01.10.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 € pro einzelner Platz, Einführung um 19.30 Uhr, Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
- 02.10.2021, 20 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): 5 € / 10 € / 20 € / 30 € pro einzelner Platz, Einführung um 19.30 Uhr, Artist Talk im Anschluss
Mit den Transgender-Zwillingen Viní und Vitória Xtravaganza im Zentrum verhandeln einige der bekanntesten zeitgenössischen Theaterschauspieler:innen Brasiliens die hochbrisante politische und gesellschaftliche Lage in ihrem Heimatland. Dabei stellt „Sem Palavras/Ohne Worte“ die Frage nach der Relevanz von Kunst im Ringen um demokratische Grundprinzipien und gesellschaftliches Miteinander. Marcio Abreu ist nicht nur einer der erfolgreichsten Theaterregisseure Brasiliens, sondern auch einer der besten Dramatiker. Sein Werk beschreibt Abreu als einen Text, in dem vor allem und zuerst der Körper spricht, „als hätte man die Sprache verloren, als hätte sich die Sprache zerstreut”. Inspiriert von der queeren Philosophie-Ikone Paul B. Preciado verwebt die Inszenierung individuelle Chroniken und Berichte zu einem bildreichen, dramatisch-choreografischen Geflecht aus Solos und gemeinschaftlichen Szenen, in denen Traum und Wirklichkeitserfahrung untrennbar eng beieinander liegen.
Dauer: 110 Min.
Sprache: Portugiesisch mit deutschen Übertiteln
Jeweils um 19.30 Uhr Einführung
2.10. Artist Talk im Anschluss
Mousonturm-Koproduktion
Hinweis: In dieser Performance sind unbekleidete Körper zu sehen.
UPDATE: Ursprünglich solte die Veranstaltung im Sommerbau um 19.30 Uhr stattfinden. Aufgrund der niedrigen Temperaturen wurde sie kurzfristig in den Mousonturm verlegt und beginnt nun 30 Minuten später.
Einlass nur mit gültigem Negativnachweis (Getestet, Geimpft oder Genesen).
Achtung: Bei Testnachweis darf die Testung nicht länger als 24 Stunden zurückliegen.
Die Erfassung der Kontaktdaten zur vorgeschriebenen Nachverfolgung im Covid-19 Fall erfolgt am Veranstaltungsort.
Die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln sind einzuhalten.
Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist überall, außer am Sitzplatz, verpflichtend.
Mehr Infos zu Hygiene und Sicherheit
Cast & Credits
Regie, Text: Marcio Abreu
Von und mit:
Fabio Osório Monteiro, Giovana Soar, Kauê Persona, Kenia Dias, Key Sawao, Rafael Lucas Bacelar, Viní Ventania Xtravaganza, Vitória Jovem Xtravaganza
Dramaturgie: Marcio Abreu & Nadja Naira
Musik: Felipe Storino
Lichtdesign, Regieassistenz:
Nadja Naira
Bühnenbild: Marcelo Avarenga/Play Arquitetura
Kostüme: Luiz Cláudio Silva – Apartamento03
Videodesign: Batman Zavereze
Künstlerische Mitarbeit: Cassia Damasceno, Grace Passô, José Maria & Rodrigo Bolzan
Produktionsleitung: José Maria
Administration: Cassia Damasceno
Bühnen- und Video-Technik: Ricardo Barbosa
Tontechnik: Chico Santarosa
Int. Vertrieb: PLAN B – Creative Agency for Performing Arts
Übersetzung ins Deutsche: Christine Röhrig; Mitarbeit: Angelika Köhnke, Monika Detemple, Carmen Mehnert
Übertitelung: Panthea Berlin, Simone Pereira Gonҫalves
Eine Produktion von Companhia Brasileira de Teatro. In Koproduktion mit Instituto Oi Futuro Rio de Janeiro, A Gente se fala produções – Rio de Janeiro, Théâtre Dijon Bourgogne – Centre Dramatique National und Künstlerhaus Mousonturm. Unterstützt vom Passages Transfestival Metz, Sekretariat für Kultur und Kreativwirtschaft des Staates von Rio de Janeiro.
Das Gastspiel wird gefördert als Teil der Frankfurter Dionysien in Offenbach durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und im Rahmen der Reihe „Corponomy – Politiken des Körpers in Tanz, Performance und Gesellschaft“ von der Bundeszentrale für politische Bildung. Mit Unterstützung durch das Goethe-Institut.
Biografie
Marcio Abreu / Companhia Brasileira de Teatro
Marcio Abreu ist ein in Rio de Janeiro geborener Schauspieler, Regisseur, Autor und Dramaturg. Seine Ausbildung absolvierte er bei EITALC (Escola Internacional de Teatro da América Latina) und ISTA (Escola Internacional de Antropologia Teatral). Im Jahr 2000 gründete er in Curitiba die Companhia Brasileira de Teatro, ein Kollektiv von Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Regionen des Landes, und entwickelt seither künstlerische Forschungsprojekte und kreative Prozesse im Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Teilen Brasiliens und anderen Ländern.
Die Arbeit des Kollektivs ist vor allem auf neue Formen des Schreibens und auf die Entwicklung zeitgenössischer Theaterstücke und Performances ausgerichtet. Zu den wichtigsten Realisierungen gehören eigene, oft von Marcio Abreu verfasste Stücke, deren Dramaturgien in kollaborativen Prozessen und parallel zur Entstehung der Stücke entwickelt werden, wie Preto (2017), PROJETO bRASIL (2015), Vida (2010), O que eu gostaria de dizer (2008), Volta ao dia (2002).
Darüber hinaus hat das Ensemble viele Stücke von in Brasilien unveröffentlichten Autoren inszeniert und neu interpretiert, wie z. B.: Krum (2015) von Hanoch Levin, Esta Criança (2012) von Joël Pommerat, Isso te interessa (2011) von Noëlle Renaude oder Oxigênio (2010) von Ivan Viripaev.
Das Ensemble tauscht sich häufig mit anderen Künstlerinnen und Künstlern im In- und Ausland aus. Im Jahr 2014 wurde in Frankreich das Stück Nus, Ferozes e Antropófagos uraufgeführt, in einer Zusammenarbeit mit dem französischen Kollektiv Jakart.
Das Ensemble verfügt über ein aktives Repertoire, das häufig zirkuliert und mit den wichtigsten Kunstpreisen Brasiliens (Prêmio Shell RJ, Prêmio APCA und Prêmio Bravo!) ausgezeichnet wurde. Projeto Brasil war auf Tournee in Dresden (Hellerau) und im Mousonturm (Frankfurt) und Preto wurde 2018 zum Berliner Theatertreffen im Rahmen von Shifting Realities eingeladen und tourte 2019 zur Fitei in Porto und zum Théatre en mai in Dijon.
Kürzlich hat das Ensemble das Stück Por que náo vivemos, eine Adaption von Czechows Platonov, in Rio de Janeiro uraufgeführt und tourt damit durch verschiedene brasilianische Städte.