Bodies, un-protected (Teil 1: Internationale Programmreihe zu Körpern, Kunst und Schutz)

Welche Körper sind (uns) schützenswert, und auf welcher Grundlage? Für welche Körper setzen wir uns ein, und welche fallen durch unser Wahrnehmungs- und Handlungsmuster? „Bodies, un-protected“ widmet sich diesen Fragen, die nicht erst mit der Pandemie im Zentrum unseres Zusammenlebens gerückt sind. Vielmehr verweisen sie auf eine lange Geschichte struktureller Ungleichheit, und damit zusammenhängender Kämpfe und Debatten um Sexismus, Kolonialismus, Abelismus und Rassismus. Schutz erfahren, individuell oder als Kollektiv, meint dabei Verschiedenes: neben dem Erhalt physischer Unversehrtheit und dem legalen Status eines Körpers geht es um seine symbolischen Protektion und ethische Anerkennung.

Kunst spielt in dem Prozess eine zentrale Rolle. Wie wir uns Körper vorstellen und sie in Worte, Bewegungen, Bilder und Ideen übertragen ist eng damit verbunden, wie Körper ästhetisch und gesellschaftlich sichtbar und handlungsfähig werden.

Mit „Bodies, un-protected“ widmet das Künstlerhaus Mousonturm dem ungleich verteilten Schutz von Körpern einen Programmschwerpunkt mit Performances, Vorträgen, Filmbeiträgen und dialogischen Formaten. Auf Initiative der Körpertheoretikerin und Dramaturgin Sandra Noeth kommen internationale Künstler*innen und Expert*innen aus verschiedenen Wissens- und Praxisfeldern zusammen, um sich damit auseinanderzusetzen, wie wir mit ästhetischen, performativen und diskursiven Mitteln Sichtbarkeit für verschiedene Körper und ihre spezifische Schutzbedürftigkeit herstellen können. Das Projekt entwickelt sich über zehn Monate und manifestiert sich in zwei öffentlichen Veranstaltungsprogrammen zu Beginn des Projekts (11.-14. November 2021) und zum Abschluss (6.-10. Juli 2022). Zwischen drinnen sind Veranstaltungsmodule in internationalen Kontexten geplant.

Kuration: Sandra Noeth

Mit Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme, Omar Dewachi, Núria Güell, Bharati Kapadia, Shahram Khosravi, James Martel, Sophie Mendelsohn, Hakan Topal u.a.

Fellows von „Bodies, un-protected“: Zoé Le Voyer, Venuri Perera und Nicola van Straaten.

A programme by Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Funded by the German Federal Cultural Foundation, Goethe-Institut, Freunde & Förderer des Mousonturms e.V. and Rudolf Augstein Foundation. Supported by Inter-University Centre for Dance Berlin (HZT). In cooperation with the HTA Lecture Series “(Un)settled. Performance, Protection, and Politics of Insecurity” an event of the Institut für Angewandte Theaterwissenschaft of Justus-Liebig-Universität Gießen in cooperation with the Inter-University Centre for Dance Berlin (HZT) and Kunstakademie Düsseldorf, fundeded by the Hessische Theaterakademie.