Seit 2016 bringt das ISSHO NI ENSEMBLE in wechselnder Besetzung Künstler und Wissenschaftler zusammen, die sich in einer langfristigen Forschung dem Verhältnis zwischen Geste und Rhythmus als einen strukturierenden Aspekt in der Geschichte und künstlerischen Erfahrung menschlicher Gesellschaften widmen. Seine Mitglieder möchten, indem sie bestimmte gängige Trennungen zwischen künstlerischen, wissenschaftlichen und klinischen Disziplinen hinterfragen, die Richtlinien ihrer jeweiligen Praktiken hinsichtlich jener Felder überdenken, in denen ihre Themen sich überschneiden und eine neuartige Bündelung ihrer Methoden und Mittel ermöglichen. Anlässlich der Einladung zu den Frankfurter Positionen 2017 werden drei Mitglieder der Gruppe mit dem Ensemble Modern zusammenarbeiten: Xavier Le Roy, Tiziano Manca und Christophe Wavelet. In der Anwendung von Arbeitsmethoden, in denen die Kunst als ein experimenteller und diskursiver Ansatz verstanden wird, ist ihre Kooperation im Rahmen des Issho Ni Ensembles aus gemeinsamen Neigungen und Herausforderungen hervorgegangen. Sie ermöglicht es ihnen, ein Verfahren in Gang zu setzen, in dem ihre jeweiligen Praktiken und Fähigkeiten bei jedem Schritt des Arbeitsprozesses ineinandergreifen. Im Unterschied zu einem allgemein anerkannten Konzept zeitgenössischer Produktion, bei dem die beanspruchte Transdisziplinarität letztlich dem alten Prinzip einer strikten Aufteilung der Fachkompetenzen folgt, wollen sie bei dem Kernthema ihrer Praktiken ansetzen: bei der Verbundenheit von Geste und Rhythmus und den Fragen, die sie im Hinblick auf das Format exhibition performance aufwirft (Uraufführung im Frankfurt LAB am 28. Januar 2017).