Marcio Abreu / Companhia Brasileira de Teatro
(Curitiba)
Offene Probe
Mousonturm Probebühne 1 (4.OG)
Showing
- 21.06.2017, 18 UhrEintritt frei.
Differenz als zentrale Erfahrung menschlichen Daseins und im Miteinander jenseits geopolitischer Weltanordnung steht im Mittelpunkt von Marcio Abreus aktuellen künstlerischen Recherchen. Das Nord-Süd-Gefälle aus brasilianischer Perspektive, Nachwehen des Kolonialismus und Praktiken der Neokolonialismen spielen dabei ebenso eine Rolle wie Blackfacing, Schwarzsein und Othering im Kontext alltäglichen Rassismus’. Er verwebt Theater mit bildender Kunst, Philosophie mit Literatur, Musik mit Anthropologie. In einer offenen Probe geben die Künstlerinnen und Künstler Einblicke in ihre Arbeit.
Mousonturm-Residenz * Ein Werkauftrag von HELLERAU Zentrum für Europäische Künste Dresden, Serviço Social do Comércio de São Paulo und Künstlerhaus Mousonturm * Mit Marcio Abreu, Grace Passô, Renata Sorrah, Cassia Damasceno, Felipe Soares, Rodrigo Bolzan, Nadja Naira, Felipe Storino, Giovana Soar, José Maria Pereira
Biografie
Marcio Abreu / Companhia Brasileira de Teatro
Marcio Abreu ist ein in Rio de Janeiro geborener Schauspieler, Regisseur, Autor und Dramaturg. Seine Ausbildung absolvierte er bei EITALC (Escola Internacional de Teatro da América Latina) und ISTA (Escola Internacional de Antropologia Teatral). Im Jahr 2000 gründete er in Curitiba die Companhia Brasileira de Teatro, ein Kollektiv von Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Regionen des Landes, und entwickelt seither künstlerische Forschungsprojekte und kreative Prozesse im Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Teilen Brasiliens und anderen Ländern.
Die Arbeit des Kollektivs ist vor allem auf neue Formen des Schreibens und auf die Entwicklung zeitgenössischer Theaterstücke und Performances ausgerichtet. Zu den wichtigsten Realisierungen gehören eigene, oft von Marcio Abreu verfasste Stücke, deren Dramaturgien in kollaborativen Prozessen und parallel zur Entstehung der Stücke entwickelt werden, wie Preto (2017), PROJETO bRASIL (2015), Vida (2010), O que eu gostaria de dizer (2008), Volta ao dia (2002).
Darüber hinaus hat das Ensemble viele Stücke von in Brasilien unveröffentlichten Autoren inszeniert und neu interpretiert, wie z. B.: Krum (2015) von Hanoch Levin, Esta Criança (2012) von Joël Pommerat, Isso te interessa (2011) von Noëlle Renaude oder Oxigênio (2010) von Ivan Viripaev.
Das Ensemble tauscht sich häufig mit anderen Künstlerinnen und Künstlern im In- und Ausland aus. Im Jahr 2014 wurde in Frankreich das Stück Nus, Ferozes e Antropófagos uraufgeführt, in einer Zusammenarbeit mit dem französischen Kollektiv Jakart.
Das Ensemble verfügt über ein aktives Repertoire, das häufig zirkuliert und mit den wichtigsten Kunstpreisen Brasiliens (Prêmio Shell RJ, Prêmio APCA und Prêmio Bravo!) ausgezeichnet wurde. Projeto Brasil war auf Tournee in Dresden (Hellerau) und im Mousonturm (Frankfurt) und Preto wurde 2018 zum Berliner Theatertreffen im Rahmen von Shifting Realities eingeladen und tourte 2019 zur Fitei in Porto und zum Théatre en mai in Dijon.
Kürzlich hat das Ensemble das Stück Por que náo vivemos, eine Adaption von Czechows Platonov, in Rio de Janeiro uraufgeführt und tourt damit durch verschiedene brasilianische Städte.