
- 10.07.2022, 11.00 UhrEintritt frei
In der heutigen Welt sind unsere Körper ungeschützt. Durch Kriege, erzwungene Isolation, ein Übermaß an Haushalts- und Familienaufgaben oder berufliche Verpflichtungen – unser Körper findet sich in einem Zustand wieder, der ihn jede Orientierung verlieren lässt. Wir müssen dringend das Wesen unseres Körpers wieder sehen, hören und fühlen. Wen Hui, Choreografin und Filmemacherin aus China, beschäftigt sich seit langem mit der institutionellen Kontrolle und Unterdrückung des weiblichen Körpers. Indem sie sich mit dem Körper als Speicher und Archiv individueller Erinnerung beschäftigt, erkundet sie die Spuren, die das gesellschaftliche Leben auf den einzelnen Körpern hinterlässt. Wen Hui führt uns durch subtile körperliche Übungen wie die Erkundung des Blut- und Speichelflusses, um die Beschaffenheit und feine Strukturen unseres eigenen Körpers zu sehen und zu hören.
Die Teilnahme an dem Workshop ist für jeden möglich, unabhängig von Alter oder beruflichem Hintergrund.
Biografie
Wen Hui
Wen Hui ist Pionierin des chinesischen zeitgenössischen Tanztheaters. Sie ist Choreografin, Tänzerin und Dokumentarfilmmacherin. 1989 schloss sie ihr Studium der Choreografie an der Beijing Dance Academy ab und studierte 1994 Modern Dance in New York. Zusammen mit dem Filmemacher Wu Wenguang gründete sie Chinas erste unabhängige Tanztheatergruppe »Living Dance Studio«. Wen Huis Arbeiten experimentieren, wie körperliche Erinnerungen die Kollision zwischen Geschichte und Realität katalysieren. Die Arbeit von Wen Hui hat international viel Aufmerksamkeit erregt. 2021 erhielt sie den offiziellen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, die Goethe-Medaille.