Eine symmetrische Fotocollage, durch die sich die Bewegung einer Person schemenhaft zeigt. Im Hintergrund sind große Fenster. Die Seiten des Bildes sind grau du pink eingefärbt.
(c) Doris Dziersk

Paula Rosolen

(Frankfurt/München)

Crash Test V: Theater (WT)

Mousonturm Studio 2 unbestuhlt

Tanz/Installation

„Crash Test V: Theater“ stellt die Vormachtstellung des Sprechtheaters gegenüber dem Tanz in Frage, bzw. auf den Kopf. Die westliche Theatertradition schenkt dem Text für gewöhnlich größere Aufmerksamkeit als der Bewegung. Aber hat das „Wort“ tatsächlich mehr zu sagen? In Paula Rosolens neuestem Bewegungsexperiment aus der Reihe „Crash Tests“ wird das Wort zum Accessoire für den Tanz; es wird aus dem Kontext gerissen, seines Sinnes zunehmend entleert und so oft wiederholt, dass es der Bedeutungslosigkeit anheim zu fallen droht.

In „Theater“ stehen sich zwei Tänzer gegenüber, um sich die Wörter zuzuwerfen. Ihre Bewegungen sind mal synchron, aufeinander abgestimmt und fallen dann wieder auseinander.  Sie bemühen sich um Symmetrie, nicht ohne dabei aus dem Gleichgewicht zu kommen. Ihre Bewegungen sind bilateral, rotierend, ornamental und steigern sich schließlich zu einem fast mathematischen Ausdruck. Ihre Beziehung entsteht vor den Augen des Publikums als eine fragile, dynamische Angelegenheit – sie zeigen sich verletzlich und widerstandsfähig zugleich.

Im Jahr 2022 hat Paula Rosolen/Haptic Hide das Format „Crash Test“ ins Leben gerufen, um Begegnungen und Dialoge zwischen Choreografie und bildender Kunst zu ermöglichen. Diese  finden außerhalb traditioneller Theaterräume statt, meist in Galerieräumen, und haben kurze Produktionszeiten, die je nach Projekt von nur einem Tag bis zu maximal zwei Wochen variieren.

Für Crash Test V „Theatre“ (AT) lädt Paula Rosolen/Haptic Hide die Künstler*innen Doris Dziersk (Raum), Daniel Conant und Chris-Pascal Englund Braun (Tanz) zum Dialog und zur Erforschung der Symmetrie, ihrer vielfältigen Konnotationen und Poesie ein.

Dauer: 80 Min.

Uraufführung