
Ayla Pierrot Arendt/Samuel Fried/Emilia Giudicelli
(Frankfurt/Zürich)
Routine – A documentation of real time
Mousonturm Saal
Tanz
- 15.06.2017, 16 - 24 Uhr€ 19 / € 9 erm. / f.f.m. Mitglieder € 7 / f.f.m students Mitglieder € 5
- 17.06.2017, 17 - 1 Uhr€ 19 / € 9 erm. / f.f.m. Mitglieder € 7 / f.f.m students Mitglieder € 5
8 Stunden Freizeit, 8 Stunden Schlaf und 8 Stunden Arbeit – idealtypisch gliedert sich der Tag eines Menschen in Deutschland und in Japan in ein klares zeitliches Raster. In ihrer Real-Time-Performance Routine laden die Frankfurter Video-Künstlerin Ayla Pierrot Arendt, die Choreografin Émilia Giudicelli und der Musiker Samuel Fried das Publikum dazu ein, ihre 8 Stunden Freizeit in ein gemeinschaftliches Erlebnis zu investieren. 8 Stunden Zeitdifferenz zwischen Deutschland und Japan, 8 Stunden mit Fremden in einem Raum, 8 Stunden Reflektion, Kontemplation und sich überlagernder Erinnerungen. Tanz, Musik und Projektion erzeugen, fixieren, verändern sich wechselseitig und erschaffen Routinen. Vertrautes erscheint immer wieder anders. In der Überlagerung dieser Zeiten und Zeiterfahrungen entstehen Momente der Interaktion, Reibung, Entspannung, Stille. Ein lebendiger Raumorganismus wächst.
Keine Sprachkenntnisse erforderlich.
Besonderer Hinweis:
Das Publikum wird gebeten, rohes Gemüse mitzubringen. Dieses wird während der Performance zu einer gemeinsamen Mahlzeit verarbeitet.
Kreation: Ayla Pierrot Arendt, Samuel Fried, Émilia Giudicelli * Tanz: Laura Susanna Burgener, Simon Fleury, Reut Nahum, Benjamin Sunarjo * Kostüm: Kristin Gerwien * Lichtdesign: Parsi Pehkonen * Audio Installation: Fabian Gutscher * Live Koch: Manuel Phil. Bischof * Produktionsleitung: Eva Winkler-Ebner
Eine Produktion von Fluoressenz und dddocumentary in Koproduktion mit der Gessnerallee Zürich und dem Mousonturm Frankfurt am Main * Unterstützt durch die Stadt Zürich, Pro Helvetia, die Stadt Frankfurt am Main * Das Tanzhaus Zürich unterstützte das Projekt mit mehreren Studioresidenzen.
Mousonturm-Koproduktion
Biografie
Ayla Pierrot Arendt
Die Künstlerin und Regisseurin Ayla Pierrot Arendt (*1987) studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und im Master Choreografie und Performance an der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Arendts interdisziplinäre Choreografien verbinden Videokunst mit Live-Performance und Soundkomposition. Daraus entstehen Bühnensituationen an der Schnittstelle von Happening und interaktiver Installation. Ihre Inszenierung „Die Interessen eines Anderen“ (2015), die 8-stündige multimediale Performance „Routine – a real time documentation“ (2017), sowie die Videochoreografie „Harmless Being“ (2018) wurden am Künstler*innenhaus Mousonturm uraufgeführt. Mittels verschiedener Kunstfiguren übersetzt Arendt Gesten der Widerständigkeit und sozialpolitisches Engagement in performative Interventionen im öffentlichen Raum. Zur Bundeskanzler*innenwahl 2021 übernahm die Künstlerin performativ die Rolle der “freiwilligen Bundeskanzler*in” bei den “Bevölkerungsversammlungen” des Mousonturms und hält seitdem regelmäßige Ansprachen. Mit ihrer feministischen Revision von Platons POLITEIA überdenken Arendt und ihr Team gesellschaftliche Ideale und Werte in dialogischer Auseinandersetzung. Die Überlegungen resultieren in einem Zusammenspiel aus Videokunst und Live-Musik.