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Helgard Haug

(Berlin)

Situation Rooms

Location: Frankfurt LAB (Gallus)

Augmented Reality/Multiplayer Video-Stück

Für evtl. vorhandene Restkarten oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an 01575 6010254 (Mi. ab 15, Do. ab 13, Fr., Sa. & So. ab 11 Uhr).

Mai 2011, ein Foto geht um die Welt: Es zeigt 13 Personen in einem Raum. Der Ausdruck ihrer Gesichter spricht Bände: Triumph, Faszination, Hohn, Zufriedenheit, Angst, Entsetzen. Der Schnappschuss aus dem Situation Room im Weißen Haus nach der Exekution von Osama Bin Laden dokumentiert das Ende einer Menschenjagd, die mit allen verfügbaren Waffen ausgeführt wurde. Situation Rooms versammelt 20 Menschen aus mehreren Kontinenten, deren Biografien von Bedrohungsszenarien und Waffen mitgeschrieben wurden. In einer Art Filmset treffen eine Führungskraft aus der Rüstungsindustrie, ein pakistanischer Anwalt von Opfern amerikanischer Drohnenanschläge, ein Arzt, der in Sierra Leone arbeitet, eine sudanesische Flüchtlingsfamilie und viele andere aufeinander. Gemeinsam mit Dominic Huber haben Rimini Protokoll einen Parcours für 20 Zuschauer entwickelt, dessen Räume eine globalisierte Welt der Pistolen und Panzerfäuste, der Sturmgewehre und Drohnen, der Regierenden und Flüchtenden nachbauen. Ausgerüstet mit mobilen Bildschirmen und Kopfhörern schlüpfen sie in die Haut der Protagonisten und werden dabei selbst
zu Verfolgern oder Verfolgten. Nach der aufsehenerregeneden Uraufführung bei der Ruhrtriennale kommt Situation Rooms nach Frankfurt.

Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2014

„Situation Rooms lässt uns die Akteure des Krieges erschreckend nahekommen, auf allen Seiten. Man geht sehr nachdenklich und voll erschütterter Gewissheiten aus diesem Kriegs-Theater der besonderen Art.“ (Deutschlandradio)

„Die Situation Rooms von Rimini Protokoll sind Abbild und Reenactment unserer Reizüberflutung, stimulieren Protest und Empörung und treiben den Besucher an der nächsten Weggabelung schon wieder in hoffnungslose Passivität. All die Geschichten, all das Blut. Da steht man nun auf einer Balkonattrappe, vor dem Nachthimmel über einem unechten Islamabad, hat einen Kloß im Hals und kann sich nur die eigene Ohnmacht eingestehen. Mehr ist wohl nicht möglich. Aber schon das ist keine Kleinigkeit.“ (Süddeutsche Zeitung)

20 Teilnehmer pro Vorstellung. Für evtl. vorhandene Restkarten oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an 01575 6010254 (Mi. ab 15, Do. ab 13, Fr., Sa. & So. ab 11 Uhr)