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Es sind Aufführungen von intensiver sprachlicher und schauspielerischer Kraft und Dichte, in denen der iranische Autor und Regisseur Amir Reza Koohestani individuelle biografische Dramen zu ihren gesellschaftlichen und politischen Realitäten in Beziehung stellt. Timeloss erzählt die Geschichte eines Paares im Iran, das im Augenblick seiner Trennung still und leise hoffte, der andere möge die Beziehung retten. Jahre später stellt sich heraus, dass beide unfähig waren, nach der Trennung ein neues Leben aufzubauen, weder in der Lage, das Vergangene anzunehmen, noch sich endgültig davon abzuwenden. Koohestanis eigene Biografie liefert dem Stück seine Rahmenerzählung. Mit 22 und als Künstler noch völlig unbekannt, durchlebte er eine dramatische Trennung. Aus dieser Erfahrung heraus entstand das Stück Dance on Glasses. Zwölf Jahre später lädt der mittlerweile international erfolgreiche und etablierte Theaterkünstler die beiden Schauspieler von damals ein, für die Produktion einer DVD-Version die Texte von Dance on Glasses nochmals einzusprechen. Und so begegnen sich die beiden Schauspieler in einem Teheraner Synchronstudio wieder. Da-mals waren sie ein Paar. Nun, seit Jahren getrennt, rekapitulieren beide noch einmal ihre Dialoge und Positionen – so, als wäre ihre Beziehung gerade eben erst zu Ende gegangen.

Stefanie Carp, vormals Schauspieldirektorin der Wiener Festwochen und Dramaturgin, führt in das Werk von Amir Reza Koohestani ein und moderiert das Künstlergespräch.

Text, Regie, Bühne: Amir Reza Koohestani * Auf der Bühne: Hassan Madjooni und Mahin Sadri * Auf Video : Abed Aabest und Behdokht Valian.

Erstaufführung im deutschsprachigen Raum