Heinrich-Böll-Stiftung

Eine Stadt für alle? Zuhause. Die Stadt und ihre Wohnungspolitik

Mousonturm Studio 2

Diskussion/Gespräch

Maisonette-Loft, Penthouse mit Mainblick, Sanierter Altbau in verkehrsberuhigter Innenstadtlage – keine Frage: das Leben in urbaner Umgebung erlebt einen weiteren Boom, der getrieben wird von der Vermarktung vorranging hochpreisiger Immobilienangebote. Die Konsequenzen für den Wohnungsmarkt sind unverkennbar. Wird der Bau von Sozialwohnungen per Quote geregelt, steigen die Preise auf dem freien Wohnungsmarkt. Auf der einen Seite der Berechtigungsschein, auf der anderen die Preisblüten der Immobilienspekulation? Zurück bleibt eine Spreizung des Immobilienmarktes, der für weite Teile der Stadtbevölkerung den Zugang zu preiswertem Wohnraum schwierig macht. Dazu kommt der aktuelle Druck, Unterbringungsmöglichkeiten für die steigende Zahl von Flüchtlingen zu schaffen.

Für wen wird gebaut, für wen sollte gebaut werden? Und wie? Auch öffentliche Wohnungsbaugesellschaften fühlen sich in weiten Teilen den Prinzipien marktwirtschaftlichen Bauens unterworfen. Wie also weiter? Brauchen wir einen wohnungspolitischen Gesamtplan, der städtische Kommunen zugleich mehr Handlungsmacht gibt, oder kann der Markt die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung decken? Wie könnten alternative Wohnprojekte aussehen und bieten sie tatsächlich einen Ausweg?

mit:

Olaf Cunitz, Bürgermeister und Dezernent für Planen und Bauen, Stadt Frankfurt am Main

Dr. Armin Hentschel, Direktor des Instituts für soziale Stadtplanung (ifss) Berlin