Afropean Mimicry & Mockery in Theatre, Performance & Visual Arts 2014

Mimicry & Mockery – Nachahmung und Verspottung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte afrikanisch-europäischer Begegnung. Aneignung und Abgrenzung, Dämonisierung und Überhöhung, Affirmation und Überaffirmation haben eine lange Tradition in Europa und Afrika. Vom Cake-Walk der Sklaven, der die kolonialen Herrschaften verspottete, vom Black Facing der Minstrel Shows bis zu Jim Knopf und aktuellen Disney-Produktionen, von Black Power, Hip Hop und HooDoo bis hin zu Afropolitanism, Afropeanism und Afro-Futurism. Nachahmung und Verspottung liegen nah beieinander und prägen bis heute kulturelle und künstlerischen Ausdrucksformen und Diskurse über europäische-afrikanische Begegnungen.

Das Projekt Afropean Mimicry & Mockery in Theatre, Performance & Visual Arts unter der Leitung des kongolesischen Autors und Regisseurs Dieudonné Niangouna und des Frankfurter Kurators Martin Baasch nimmt dieses Thema zum Ausgangspunkt einer auf drei Jahre angelegten künstlerischen und theoretischen Forschungsarbeit mit afrikanischen und europäischen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Theater, Performance und Bildender Kunst. Was interessiert KünstlerInnen heute an den Bildern und Zuschreibungen der beiden Kontinente? Welchen Ästhetiken, Formen und Arbeitsweisen fühlen sie sich verpflichtet? Wo steht die künstlerische und politische Auseinandersetzung zu Beginn des 21. Jahrhunderts, das für sich in Anspruch nimmt, dekolonial, colour-blind, diasporisch und transkulturell zu sein?

Unter der Federführung des Künstlerhauses Mousonturm wird das Projekt getragen von einem Kooperationsnetzwerk, zu dem das Théâtre de Vidy-Lausanne (CH), das Lagos_Live Festival (NG) und das Mantsina-sur-Scène International Festival (CG) gehören.

Neben der Zusammenarbeit mit Dieudonné Niangouna als „Artiste Associé“ des Künstlerhauses Mousonturm sieht das Projekt vier Produktions-Residenzen ausgewählter Künstler und Künstlerinnen in Frankfurt, Lausanne, Lagos und Brazzaville vor.

 

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